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MM oder MC ?
Das gesamte Thema Vinyl hat für mich eh einen nostalgischen und damit einhergehend einen hohen „Design“-Aspekt.
Dazu zwei Bilder:
Das Eroica am CS5000,
das PTG/II am Thorens, TP90
Und das aktuelle PTG/II ist noch einmal stimmiger, da weniger Gold, so musste ich oben eine Edelstahlschraube nehmen unten eine Mutter aus Messing.
Trotzdem sehe ich bei MC den Vorteil, anstöpseln und vergessen, der MC-Tonabnehmer wird ohne Frequenzabweichung seinen Job tun - da ist bei MM eben die Unsicherheit der Fehlanpassung gegeben und das würde mich eben auch bei einem 50€ MM Tonabnehmer - wie auch bei einem für 500€ - nerven.
Wer bei der Verstärkerwahl etwas darauf achtet auch einen MC-Pfad mit zu erwerben, kann doch einfach einen beliebigen MC Tonabnehmer anschließen und wenn bei jemandem ein MC-Pfad dann stärker rauscht, als das LP-Rillengeräusch selber, derjenige hat eh etwas komplett falsch zusammengestellt.
Zu den alten MM - auch hie muss ich auch wiedersprechen, bei etwas gegenteiliges schreiben:
Shure, Dual, da mit dem Klicksystemen, das sieht gutmütig geschrieben zweckmäßig aus, aber stimmig? Oder wirklich (hoch-)wertig -> eher nicht. Und ich könnte da weitermachen - mit den diversen MM-Systemen aus den alten Tagen - ich finde da kaum eines wirklich seitens der Optik wirklich überzeugend - schon gar nicht mit den aktuell zu erwerbenden Nachbaueinschüben.
Dann passt je eher noch Clearaudio mit deren „Einstiegs-MMs“ auf Basis den AT95E. Also quasi alle derer MMs. Die sehen wenigstens gut aus. Aber für den Kapitalaufwand ist doch MC auch wieder in Schlagdistanz.
Ich meine, der einzige verbliebene Charme bei Vinyl ist doch das Anfassen und Ansehen. Bei jeder Platte beim Auflegen oder Umdrehen. Das möchte und kann ich nicht im stockfinsteren Zimmer erledigen auch wenn durch das Rillengeräusch eine gewisse Lagerfeuerromantik erzeugt wird und ein dunkler Raum analogen Schmelz unterstützen mag, im Sofa, kann ich auch wieder mit geschlossenen Augen lauschen…
Beim Verschleiß - der wurde ja oben auch angesprochen - sehe ich auch eher das Dämpfersystem als die alternde Komponente. Mit viel Wohlwollen sehe ich Gummi über 10 Jahre als nutzbar an, allerdings tausche ich alle 5 Jahre meine Tonabnehmersysteme gegen Neuware aus, das ist eben die Standzeit, die ich da sehe und beim Erwerb auch einkalkuliere und einen Weiterverkauf der alten Teile, den mache ich auch nicht.
Klar unter Stickstoff, besser noch Argon um 5 Grad Celsius dunkel gelagert, dann passiert da eher wenig, aber meine Plattenspieler stehen im normalen Tageslicht, zwar nicht direkt in der Sonne, aber in einer Stickstoff-Sauerstoff-Atmosphäre unter 20 bis 25 Grad Celsius. Da altert das Zeug eben. Denkt bitte an all die Alltagsgegenstände aus Elastomeren diverser Ausprägung und die werden teilweise auf Langlebigkeit unter Ambient ausgelegt. Beispiel, ich werde nie vergessen wie ich vor Jahren meinen jetzt auch nicht mehr bei mir genutzten BMW e39 mit 10 Jahre alten Reifen bei der Überführung nach Hause fast nicht von einer leicht feuchten Kreuzung bekommen hätte, da die Reifen einfach hart waren - 2 Tage später war das Thema mit neuen Reifen erledigt. Und der Einsatz ist deutlich vergleichbar. Tonabnehmer sind eher auf die passende Elastizität mit maximal bleibende Funktionalität über 2 Jahre ausgelegt, ich meine damit länger ist auch international keine gesetzliche Garantie gegeben und damit werden die Hersteller nicht kanglebiger auslegen wenn überhaupt, denn wer von uns misst schon alle 6 Wochen den Frequenzgang mit einer immer neuen Messschallplatte? Ich zumindest nicht. Scope(?) SCNR
Das bringt mich dann tatsächlich zurück zum Thema - also fast, wirklich hören werden wir das dann trotzdem nicht, der Tonabnehmer hängt eben durch oder wird eine Rillenfräse, aber trotz aller offensichtlichen Abweichung aus der Spezifikation, kommt aus fast allen Foren, ˋder tut auch nach 40 Jahren noch wie am ersten Tag‘, ´das ist nicht relevant, da nicht hörbar‘. Stimmt möglicherweise, aber, …
Jetzt komme ich auf den letzten Aspekt, ich möchte eben meine LPs selber, also die dort eingeprägte Rille auch möglichst lange erhalten und das ergibt sich nur mit sicher funktionierenden und nach Spezifikation arbeitenden Tonabnehmern und gute bringen dann noch an abgerockten, nee, verschlissenen LP noch etwas aus den Rest-Rillenbereichen zu Gehör, als Beispiel sei hier von meiner Seite das PTG/II genannt, das aus meiner alten Dschungelbuch Kinderplatte vermutlich mittels der ML-Nadel noch einmal ein gutes Signal aus der Rille gefischt hat und das Eroica war nur etwas mehr „Lagerfeuer“. Das meint eben auch in diesem speziellen Fall eine „bessere“ Nadel, kann auch „besser“. Das war aber auch der einzige relevante Unterschied zur gebondeten Grado Prestige Gold Ellipse, das ich Mittel Ohr „messen“ konnte.
Zitat
gegeben und das würde mich eben auch bei einem 50€ MM Tonabnehmer - wie auch bei einem für 500€ - nerven.
Das, was da zu messen ist, muss man erst mal hören können. Und zwar nicht nur am Stammtisch. In der Regel sind es irgendwas um +2 dB bei vielleicht 10 KHz, und dann evtl - 3 bei 18 KHz. Es sei denn man hat da ein Nanofarad dran baumeln.
Ich habe nie gehört, wenn ich den 18KHz Regler eines Equalizers auf -3 dB geschoben habe, und auch die 2 dB bei 10 KHz wird man unter kontrollierten Bedingungen als alter Knochen selbst mit größter Hörerfahrung nicht benennen können.
Alles schon x-mal, auch mit Leuten getestet, die über den Wolken schwebten ;)
Man stelle sich bl0ß vor, die Leute würden das bemerken...Was in der "Plattenszene" dann los wäre....Nicht auszudenken ;)
BTW: Ist das PTG vorne an der Ecke verschmort, oder sieht das nur so aus?
In dem was hpk geschrieben hat, finde ich auch meine Einstellung wieder.
Der Frequenzgang sollte gleichmäßig ohne Höhenanhebung sein, unabhängig davon, ob ich das hören kann oder nicht.
Ist einfach eine Grundeinstellung, genauso wie alles rund um die Platte aus Prinzip scheiße zu finden.
#19
Jeder mag das natürlich halten, wie er möchte. Aber tatsächlich habe ich noch nie bei alten Shure Tonabnehmer Probleme mit gealterten Gummis gehabt. Die Abnehmer von Shure, die meisten Elacs und viele alte MMs performen auch heute noch absolut top. Ich nutze nur alte und originale Nadeln.
Aus der Restauration und Wartung meiner diversen alten BMW Motorrädern weiß ich auch, dass moderne Gummidichtungen aus dem Restaurationsbedarf absoluter Murks sind und manchmal nur 2 Jahre halten. In den alten Tagen wurde Gummi aus natürlichem Kautschuk hergestellt und hielt viel länger, als die modernen synthetischen Gummisorten.
Ich könnte noch mehr Beispiele dazu nennen, bin aber jetzt zu faul dazu.
Gruß und Nacht
Andreas
Zitat
Ist einfach eine Grundeinstellung, genauso wie alles rund um die Platte aus Prinzip scheiße zu finden
Es ist -auch in der jetzigen Zeit- m.M.n. nicht "alles" scheiße an der Schallplatte. Die Geräte, Arme usw. sehen manchmal schick aus. Könnte man z.B. mit exquisiten Automatikuhren vergleichen, die immer läastig in den Wender müssen, oder eben stehenbleiben.
Zum Muskhören und für die Zeitanzeige nimmt man aber besser was moderneres....Quarzuhr bzw. Digitalquellen.
Einfach problemloser und "besser". Dafür bei weitem nicht so "exklusiv."
Mir würde z.B. ein schönes Masselaufwerk, auch ohne Motor, völlig reichen. Braucht sich ja nicht drehen....muss nur hübsch sein...
Zitat
Der Frequenzgang sollte gleichmäßig ohne Höhenanhebung sein, unabhängig davon, ob ich das hören kann oder nicht.
Dann haken wir uns alle am besten mal unter, und kaufen uns neue Lautsprecher. Sowas wie ein "group buy"....Wer ist dabei? Für jeden ein Satz O500
wäre (m)ein Vorschlag. ;)
#23
@hifi-collector:
Mit der Langlebigkeit von künstlichem "Gummi" (TPE, PU) habe ich zuweilen zu tun.
Im KfZ Bereich kann unsachgemäße Reinigung oder der Kontakt mit öligen Fingern schon zu einer Eigenschaftsverschiebung führen zB Aufquellen. Würde mich gar nicht wundern, wenn der Kontakt mit Handschweiß und Sonneneintrahlung auch bei in Hifi eingesetzem Gummi merklich zur Alterung beitragen. So soll man ja -angeblich- auch nicht die Lautsprechersicken antatschen.
(das wäre vielleicht ja mal ein eigenes Thema)
Na, ja - da werden wir ja dann wohl einen Mengerabatt heraushandeln können. 30.000€ pro Paar ist schließlich nur die Preisempfehlung, da sollte doch noch was gehen...
Lieber das hier: https://www.genelec.com/1238a
#29
Zitat von Taunuswanne im Beitrag #23
@hifi-collector:
Mit der Langlebigkeit von künstlichem "Gummi" (TPE, PU) habe ich zuweilen zu tun.
Im KfZ Bereich kann unsachgemäße Reinigung oder der Kontakt mit öligen Fingern schon zu einer Eigenschaftsverschiebung führen zB Aufquellen. Würde mich gar nicht wundern, wenn der Kontakt mit Handschweiß und Sonneneintrahlung auch bei in Hifi eingesetzem Gummi merklich zur Alterung beitragen. So soll man ja -angeblich- auch nicht die Lautsprechersicken antatschen.
(das wäre vielleicht ja mal ein eigenes Thema)
Es ist wohl tatsächlich so, dass bei Porsche 911 Restaurationen lieber die uralten Fensterdichtungen rausgebaut und aufgearbeitet werden, als neue Nachfertigungen einzubauen. Hab ich zumindest so mal bei einem Restaurationsbericht in der Oldtimer Markt gelesen.
Aber natürlich gibt es da auch ziemliche Unterschiede. Bei alten Elac Spielern habe ich meiner Erfahrung nach noch nie Probleme mit verhärteten Reibrädern gehabt. Bei Dual bzw. PE schon. Bei meiner Ferrograph Logic 7 waren die 3 Idler des Reibradantriebs völlig aufgelöst (Teerschmiere wie bei Philips Maschinen). Da das Laufwerk von der Mechanik her den älteren Ferrograph Maschinen entspricht, habe ich die Reibräder davon eingebaut, die tadellos funktionierten.
Gruß
Andreas
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