Optonica SM-3636

14.01.2024 17:34 (zuletzt bearbeitet: 14.01.2024 20:24)
avatar  Scope
#1
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Zusammen mit dem Sansui 517 habe ich vor ein paar Tagen diesen Optonica bekommen. Man könnte die Geräte ais "Beifang" betrachten, da ich auf andere Teile im "Lot" scharf war ;)
Der Optonica stellt in bester Weise den klassischen Hi-Fi Verstärker der 70er Jahre dar und ist in dieser Gruppe m.M.n. eine Schönheit aus eben dieser Hochzeit der Stereo-Türme.
Zwar hatten auch Pioneer, Kenwood, Sansui u.A. hübsche Geräte, aber der Optonica gefällt mir besonders gut. Im Gegensatz zum bekannten Universum Dynamics, der ebenfalls in diese Gruppe fällt, hat der Optonica nicht die erheblichen technischen Defizite des Quelle Verstärkers.



Der Verstärker stand über viele Jahre (Jahrzehnte?) in einem trockenen Raum und hat daher keine Korrosion ;)
Nachdem ich ihn (ohne weitere Prüfung) langsam am RTT hochfuhr und für 2 Stunden "idle" laufen ließ, habe ich mit Reinigung und Tests begonnen, die gut 2,5 bis 3 Stunden in Anspruch nahmen.

Nachdem die zwei großen Doppelelkos (je zwei Stück in einem Gehäuse) entladen waren, wurde erst mal gemessen, was damit noch los ist.



Gestempelt mit 6800 µF waren Werte zwischen 6000 (worst) und 6400 (best) bei 100Hz zu messen. Der ESR betrug dabei etwa 32 bis 36 Milliohm, was völlig OK ist.


Zwei Transistoren wurden irgendwann von unten angelötet, da man wohl zu faul war, das Board auszubauen. Das wurde wieder "schön" gemacht.


Einige der Kipphebel sind irgendwann entweder ausgebaut, oder nur nachgelötet worden.


Außer dem Phono 1 Hebel sind alle Schalter und Regler OK und schalten problemlos. Das Relais wurde bereits irgendwann erneuert, oder ausgebaut und gereinigt. Es ist OK und bekommt von mir hier erst mal keine weitere Beachtung.

Viel Staub gab es im Inneren nicht. Kein Vergleich zum Sansui im anderen Thread.


Zu den wichtigen Dingen: Die Front hat kleinere Blessuren, steht aber noch ganz gut da. An der Kante habe ich minimal nachgetupft ;)


Die Lautsprecherklemmen "gehen so"....Endstufe kann abgetrennt werden. Das Gerät ist bereits auf 240V eingestellt und wurde während der Messungen mit 235V betrieben.


Es gibt zwei identisch behandelte Phonoeingänge (über Schalter) .Die Phonostufe begnügt sich mit je drei Transistoren und macht dennoch eine gute Figur. Wüsste nicht, warum man der Schallplatte wesentlich mehr technischen Aufwand widmen sollte....Das konnte mir bislang auch keiner erklären.





In den beiden "Power Packs" befinden sich nur je vier Transistoren. Der Rest ist "diskret" aufgebaut.




Ein paar Messungen nach dem Zusammenbau:



FFT Ch1 , 1KHz , 1W in 8R : K2 dominiert den Klirr. Zumindest unter diesen Bedingungen ;)


Ch2 , minimal schlechter. Im Optonica gibt es keinerlei Abgleichpunkte. Alles ist "festgelegt". ;)


Erstaunlich breitbandig. Die 0,5 dB gehen auf das Konto des Lautstärkepotis. Es ist ein "fettes" Teil, aber der Gleichlauf kommt der Optik nicht nach. ;)
Etwa 11 Uhr Pos:





FFT bis 1KHz, Bezug 2,83V , gemessen am Lautsprecherausgang. Kaum sichtbare Netzoberwellen, die aus dem Rauschen ragen.


THD&N vs. Freq. (bw. 80 KHz). Rot und Blau "direkt", Schwart "via Tone" in Neutralpos.


Ausgangsimp. und Dämpfung : DF ( blau) etwas über Faktor 50 (8R)


THD&N vs. power , 8R, 1KHz: um 50W x2


Und nochmal 4R:


Zum Absscluß die Phonostufe:

RIAA besser als im Manual versprochen. +/- 0,5 dB über den gesamten Bereich werden eingehalten. Möchte mal wissen, wer da wieder an den Farben rumgefummelt hat?....;)


Übersteuerungsreserve 1KHz über 200 mV:


Eingangswiderstand 48K, Eingangskapazität 127 pF , Rauschabstand bewertet: 82 dBA, unbewertet 73 dB (Bezug 5 mV, gemessen an Tape out)
Gain 33,6 dB


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14.01.2024 19:34
avatar  chm
#2
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chm

Ich bin dann doch ein wenig auf die eigentlichen Objekte deiner Begierde gespannt.


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14.01.2024 20:20
avatar  hififan
#3
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Kanalgetrennte Trafos? Und was macht der in der Mitte? Und die Elkos sind Doppelelkos?

Schönes altes Geraffel? Her damit!

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14.01.2024 20:24 (zuletzt bearbeitet: 14.01.2024 20:25)
avatar  Scope
#4
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Der kleine in der Mitte ist für die Phonostufe und für die Schutzschaltung. Die Rohspannungen für diePhonostufe werden natürlich über Spannungsregler (transistorisiert) aufbereit.


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14.01.2024 23:38
#5
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Ja! Dieses japanische 70er Jahre Zeug war wirklich hochwertig und performt auch heute noch wunderbar. Und das fast 50 Jahre nach der Herstellung.

Ein schöner Verstärker, besonders in schwarz. Tatsächlich habe ich die silberne Version früher ab und an auf Trödelmärkten gesehen und dummerweise.... dort stehen gelassen.

Gruß

Andreas


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15.01.2024 05:03
avatar  MacMax
#6
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Zitat
Der kleine in der Mitte ist für die Phonostufe und für die Schutzschaltung. Die Rohspannungen für diePhonostufe werden natürlich über Spannungsregler (transistorisiert) aufbereit.


Laut aufgedrucktem Blockdiagramm endet der kleine Trafo in der Klangregelung??

>Too many roads but too less time…<

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15.01.2024 08:56
avatar  Scope
#7
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Ja, das stimmt. Der wird ebenfalls (als dritter Teil) über ihn versorgt.


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15.01.2024 13:57 (zuletzt bearbeitet: 15.01.2024 14:01)
avatar  MacMax
#8
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Immerhin ein gewisser technischer Aufwand in dem Amp. Kann man diese Verstärker kostengünstig mit einer fernbedienbaren Lautstärkeregelung ausbauen? Dann noch ein BT Modul rein und man hat einen gewissen Komfort.

>Too many roads but too less time…<

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15.01.2024 15:28
avatar  Scope
#9
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Das kann man alles tun, wenn man es will.


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