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Lautsprecher-Relais ?
In einem anderen Forum habe ich in den letzten Tagen ein durchaus interessantes Thema diskutiert. Leider mit den falschen Leuten.
Es stand die Frage im Raum, ob man vor dem Einschalten des Radio Receivers die Lautsprecher ausschalten, und/oder die Lautstärke auf "null" drehen sollte, und diesen Vorgang
darüber hinaus auch beim Ausschalten wiederholt durchführen sollte.
Dadurch solle man -angeblich- den Verschleiß des Lautsprecher Relais verringern, und damit es sich überhaupt "lohnt" gehe ich davon aus, dass man den Verschleiß dadurch sogar erheblich verringern könne, damit sich diese lästige "Geißelung" überhaupt rechnet.
Es stand im Raum, dass bei über 90% der alten Geräte das Relais (angeblich?!) wegen dem Strom bei erhöhter Zimmerlautstärke frühzeitig verschleißt. ;)
Unfassbar wie "stur" einige Leute ohne genaues Verständnis sein können, wenn sie sich um Kopf und Kragen reden, und die eigenen Behauptungen immer wieder "relativieren" oder nachträglich verschleiern möchten. Kann man zu seinen Aussagen nicht einfach mal stehen, und die Sache auf technischer Ebene, mit Untersuchungen , Fakten usw. abhandeln....Das geht mit einigen Leuten offenbar überhaupt nicht.
Normale Lautsprecher Relais haben meist eine Kontaktschicht aus unterschiedlichen Silberlegierungen Diese Kontaktschicht ist bei Leistungsrelais (5-15A) über den Daumen etwa 4/10 mm dick. Darunter gibt es einen Kupferträger.
Es steht die Behauptung im Raum, dass der Abbrand und offensichtliche Verschleiß vermieden (oder weitgehend vermieden) werden kann, wenn man vor dem Schalten (um 1...2 Watt, 6 ohm , Zimmerlautstärke) Tag ein Tag aus die Lautstärke auf null zurückdreht .
Würde man den Lautsprecher Wahlschalter verwenden (auch das stand im Raum) , würde -rein theoretisch- ER den Schaden nehmen, und man hätte nichts gewonnen. Also immer fein auf null drehen ;)
Der Zirkus greift natürlich nur dann, wenn man Radio hört. Oder startet hier irgendjemand die Platte oder das Tape, bevor der Amp läuft?? ;)
Ich halte gegen diese Behauptung und habe um 18 Uhr einen Test gestartet...
Der Aufbau: Ein neues Omron Relais (5A) 2xum, Kontakte aus Silberlegierung wird mit einer Frequenz von 2 Hz angesteuert. Unter zulässiger höchstlast wäre diese Schaltfrequenz laut Datenblatt nicht mehr zulässig, aber in diesem Fall fließt so gut wie kein Strom. Das Programm: Radiosender
Ein Kontakt bleibt ohne Last, der andere schaltet einen Lautsprecher (Canton Ergo Center) mit gemittelt etwa 1-2 W (6ohm) zwei mal pro Sekunde ein, und wieder aus. Also 7200 mal ein und wieder aus in der Stunde.
In der Testzeit (bis morgen früh um 6 Uhr) werden es über 86000 Ein und Ausschaltungen unter dieser Last sein.
Schaltet man seinen Receiver pro Tag (jeden Tag!!!) 4 mal ein und wieder aus, muss man das 60Jahre lang machen, um auf diese Zahl zu kommen.
Wie wird das Relais morgen früh ausschauen?
Würde man Gleichstrom schalten, wäre das Ergebnis vermutlich anders ;) Allerdings sind in diesem Fall auch da die Spannungen und Ströme zu gering.
Relais brennen ab, wenn der Verstärker unter Vollast(!) über die Schuscha abschaltet, und nach 3-5 Sekunden unter voller Amplitude wieder zuschaltet...Das 20 mal, und das Relais ist ...naja....vielleicht nicht mehr so schön.
Habe die Diskussion im allseits bekannten Forum auch gelesen. Klassischer Fall von aneinander vorbeireden.
Bin jedenfalls auf das Ergebnis gespannt.
Es wird zwar oft unnötig sein, aber wenn die Kundschaft es einfach erwartet, dann werden auch turnusmäßig die Relais getauscht.
Viele Wege führen nach Rom...
@Hififan
Ich weiss dass es manchmal lästig ist, Texte durchzulesen, aber wenn man mitdiskutieren möchte, muss man das schon auf sich nehmen ;) Es ist -wie beschrieben- selbstverständlich neu.
@41199
Das ist das Kernproblem. In der Diskussion geht es nicht darum, was aus Unternehmersicht am vorteilhaftesten oder einfachsten ist. Es geht auch nicht darum, was ein Kunde bestellt, oder erwartet.
Es geht AUCH nicht darum, wieviele tolle NEUE Relais jemand stolz im Regal liegen hat.
All das ist nicht der Punkt, an dem ich Zweifel einbringe.
Die Frage ist (war), wie sehr leiden die Relaiskontakte, wenn sie bei Zimmerlautstärke (also max 2 Watt, was schon ziemlich laut ist) ein- und ausschalten. Genau das wird jetzt in e8inem sehr praxisnahen Versuch geprüft.
Ich selbst kenne das Ergebnis bereits, aber sehr viele Leute eben nicht.
Dass man leicht angegriffene Oberflächen völlig problemlos wieder polieren kann, ist wieder eine andere Sache, und dass in der Regel nur oberflächlicher Verschleiss vorliegt ist ebenfalls Fakt.
Dass es in Einzelfällen auch übel verbrannte Kontakte bis hin zu völlig weggeschmorten Kontakten geben kann, ist ebenfalls nicht neu. Bloß wird das nicht durch das unsinnige Prozedre verhindert, oder eben durch Weglassen des Blödsinns erzeugt.
Genau darum geht es.....Und natürlich um die völlig falsche Behauptung, dass in über 90% aller Fälle die Relais "völlig verschlissen" sind. Das ist absoluter Unfug.
Also unterm Strich gleich mehrmals Unfug....Unfug...Unfug. ;)
#6
Was ist "kurze Zeit" und wie wurde das Relais in dieser Zeit beim Schalten belastet?
Schlechte Relaisontakte fallen in der Tat nicht selten -am Meßplatz- auf, aber in den meisten Fällen (nicht allen) sind die Verzerrungen immer noch nicht groß genug, um mit Musikmaterial gehört zu werden. Sie sind oft "transient", kommen und gehen.
Wäre es anders, würden die Leute alle 6 Monate (?) in die Werkstatt laufen.
Das ist nicht der Fall.
21.30 Uhr...Wir sind bei etwas über 20000 Schaltvorgängen ;) Klack Klack Klack......Man Staune...Auch im Dunkeln keine Funken...lach.
#12
Ich habe den Namen fairerweise unkenntlich gemacht...
#14
Und da hat er rein theoretisch Recht, da wir nicht wissen, welche Spannung ansteht, und welcher Strom zum Schaltzeitpunkt über die Kontakte fliesst.
Beim sog. DB-Drag (Autoscheiben vibrieren durch den Bass) kann ein Relais in einer 1 KW Endstufe durchaus Schaden nehmen, wenn die Endstufe unter Vollast ab- und dann wieder einschaltet. Dann brennen mituntr die Kontaktzungen bis zum Boden des Relais weg.....Alles schon hier gehabt.
Aber all das ist nicht das Thema, um welches es zumindest mir gerade geht.
In dem von dir verlinkten Thread wird auch behauptet, dass ein Relais ausgewechselt werden muss, wenn es "fertig" ist....Auch das ist richtig.
Allerdings werden an dieser Stelle eigentlich niemals Relais mit Hartvergoldung (5µm) , sondern Kontakte mit Silber oder Silberoxidlegierungen verwendet. Die "Nutzschicht" ist dort wesentlich dicker, etwa 0,4 mm bei solchen Relais. Und die müssen erst mal "weg" sein, damit man nichts mehr machen kann. Auch das habe ich schon -wenn auch eher selten- gesehen.
So..die ca. 85000 Schaltvorgänge wurden um etwa 6 Uhr beendet. Bin jetzt aber in der Firma und muss "schaffen" ;)
So gegen 17 Uhr gibts Messungen und Fotos der Kontakte.
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