Lautsprecher-Relais ?

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10.01.2024 16:36 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2024 16:39)
#61
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Ja, ich finde Deine Art "klare technische" Fragen zu stellen, ebenfalls sehr seltsam!!

Findest Du wirklich diese Fragen klar gestellt?

Zitat:
"Bedeutet das, dass die Meßwerte die du drüben erwähnt hast genau so zu bewerten sind, wie du es getan hast, und ich da wie immer falsch liege?"

Genau so zu bewerten wie was????

"Und bedeutet das, dass die Lautsprecherrelais (entgegen meiner Behauptung) so gut wie immer eine Vergoldung besitzen?"

Schau Dir die Fotos von dem gereinigten Relais an, es ist eines der häufigsten Relais im Vintage-Hifi (made in Fernost).

Beste Grüße Armin von good-old-hifi

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche

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10.01.2024 16:39 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2024 16:41)
#62
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Folgendes möchte ich dazu sagen: ich habe schon etliche Relais auch ohne Auslöten gereinigt und wieder 100%ig zum Laufen bekommen. Bei vielen alten Relais, gerade bei japanischen und hochwertigen Geräten kann man oft (bei guter Erreichbarkeit vorausgesetzt) die Kunststoffkappen abhebeln. Ich verwende dafür einen Federaushänger mit abgerundeter Spitze. Viele Relais haben dann eine Feder, die man mit og Werkzeug ebenso leicht aushängen kann.

Nun kann man die Kontaktpaare voneinander trennen und die Kontakte reinigen. Hartvergoldete Kontakte völlig problemlos, wenn kein Abbrand vorhanden ist. Sonstige Kontakte ebenso.

Ist Abbrand vorhanden komme ich auch ins Grübeln und mache den Austausch abhängig davon, wie tief die Krater bzw. Hügel der korrespondierenden Kontakte sind. Und davon, wie leicht und schnell Ersatz zu beschaffen ist. Aber auch durch abschleifen und polieren habe ich solche Relais wieder zur einwandfreien Funktion gebracht.

Und so etwas mache ich durchaus auch bei ausgelöteten Relais, wenn ich ansonsten nicht problemlos dran komme.

Die pauschale Beurteilung, Relais grundsätzlich immer auszutauschen, halte ich für ebenso übertrieben, wie Scope. Ich bin da eher auch pragmatisch unterwegs.

Gruß

Andreas


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10.01.2024 17:18
avatar  hififan
#63
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@all: Für mich sehen die Fotos auch wie eine Vergoldung aus. Aber bei den Messwerten hat scope Recht. Ich habe im OFF angemerkt, dass hier die Zuleitungen gemessen wurden, da Armin nicht mit der 4-Punkt Methode gemessen hat.

Bei dem von Armin gezeigten Relais glaube ich auch, dass hier eine Vergoldung beschädigt wurde und er damit Recht hat, dass der Tausch vorzuziehen ist.

@scope: Wenn es aus Deiner Sicht keine Vergoldung ist, was ist es dann?

Schönes altes Geraffel? Her damit!

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10.01.2024 17:20 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2024 17:50)
avatar  Scope
#64
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Uff...ich versuche zu präzisieren:

Zitat
Genau so zu bewerten wie was????



Wie deine Aussage (deine Behauptung, dein Geschriebenes etc) ;) , dass 200 oder 400 mohm keinen hohen Übergangswiderstand -bei einem Lautsprecher Relais. bedeuten.

Zitat
Schau Dir die Fotos von dem gereinigten Relais an, es ist eines der häufigsten Relais im Vintage-Hifi (made in Fernost).


Das kann ich nicht genau beurteilen, da du dich auf uralte Geräte spezialisierst, und dich anscheinend darauf beziehst. Der Großteil der Geräte ab Mitte 80er hat andere Formate wie z.B. die oben von mir zerpflückte G2R
Diese dicken Relais sind schon sehr "vintage"
Die Hauch- oder Hartvergoldung trifft man bei neueren LS-Relais in Hifigeräten, nicht mehr so oft an.

An deinen Relais kann man übrigens schön erkennen, dass der Goldhauch an den Kontaktpunkten bereits weg ist, und die eigentliche Silberlegierung erkennbar wird. Soll das jetzt ein Drama sein? Ich glaube nicht.

Aber dazu (also welche Sorte, wann und wo) gibt es keinerlei Statistik, weswegen man das tatsächlich im Raum stehen lassen muß.


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10.01.2024 17:28
avatar  hififan
#65
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Fazit: Die Relais mit den vergoldeten Kontakten MUSS man tauschen?

Schönes altes Geraffel? Her damit!

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10.01.2024 17:37 (zuletzt bearbeitet: 11.01.2024 10:48)
avatar  Scope
#66
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@scope: Wenn es aus Deiner Sicht keine Vergoldung ist, was ist es dann?

In den 70ern wurden -so wie ich es beobachte- viele Lautsprecher Relais mit Vergoldung (welcher Beschichtungsart auch immer) verwendet. Danach findet man das längst nicht mehr oft in Hifi Geräten.
Und ich bezweifele, dass das nur an den paar cent für´s Gold liegt. Mit einem Gramm dürfte man bereits unzählige Kontakte beschichten können.
Die Kontakte sind aus AgSnO, aus AgCdO aus AgNI oder aus AgSnIn (indium)...usw...Und manchmal ist das Kontaktmaterial dann noch (hart)vergoldet.

Bei Kleinsignalrelais ist Gold z.B. absolut üblich und sinnvoll.

300- 400 µm "Ag-irgendwas" und dann 3 bis 4 µm Gold.


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10.01.2024 17:39 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2024 18:31)
avatar  Scope
#67
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Zitat
Fazit: Die Relais mit den vergoldeten Kontakten MUSS man tauschen?



Gegenfrage: Was passiert denn, wenn ich die Goldschicht wegpoliere?

Ein halbwegs neutraler Artikel über die Vor und Nachteile von hauchdünner Vergoldung bei Leistungsrelais : Ist ziemlich kurz....kann man mal eben durchlesen.

https://www.elektroniknet.de/e-mechanik-...old.145761.html

Wenn das vergoldete Lautsprecher Relais nie unter wirklich großer Last schalten muss (was der Normalzustand ist), dann hält es sicher sehr lange. Was aber wenn bei 30V und 5A der Kontakt unter Last öffnet....Durch die Schutzschaltung. Dann ist das Gold schnell im Nirvana.

Wie auch immer...Fakt ist, dass Relais eine der Hauptursachen für Probleme in Verstärkern sind. Ob es nun bemerkt wird oder nicht sei dahingestellt. Da bin ich mit Armin mal einer Meinung.
Bei älteren Messgeräten sind übrigens auch die Relais hin und wieder Problem. Z.B. beim System one....Die muss man dann zwangsläufig erneuern, da sie geschlossen sind. Bis es soweit ist, dauert es aber Jahrzehnte.


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10.01.2024 19:02 (zuletzt bearbeitet: 12.01.2024 18:06)
#68
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Ich habe tatsächlich gestern vergoldete Kontakte etwas poliert und wieder zur vollen Funktion gebracht. Mein Micro Seiki MR-711, ein früher 70er Jahre Direct Drive Plattenspieler schwächelte auf 45 rpm; die Drehzahl schwankte.

Die Umschaltung zwischen 33 und 45 wird durch 2 Relais im Innern des Gerätes und auf der Front befindliche Tiptasten angesteuert. Beide Relais sind hochwertige japanische Typen mit vergoldeten Kontakten. Ohne Auslöten erreichbar und mit o.b. Methode zu öffnen und zu reinigen. Etwas Ballistol auf ein Lederstäbchen, danach reinigen mit Spiritus und das wars. Er tuts wieder.

Zugegebenermaßen keine Lautsprecherrelais und nicht hochbelastete, aber nach knapp 50 Jahre war die Oberfläche der Hartvergoldung durch Ablagerungen verschmutzt.

Gruß

Andreas


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11.01.2024 09:19
avatar  hififan
#69
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Laut diesem Artikel gilt:

Sind Kontakte vergoldet, nie unter hoher Last schalten.

Gibt es dann Probleme, bitte Relais tauschen.

Hartvergoldung ist ein "MUSS".

Interessanter Beitrag.

Schönes altes Geraffel? Her damit!

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11.01.2024 10:39
#70
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Ich habe nochmal nachgeschaut - die MY-Typen und deren Derivate wurden bis etwa Ende der 1970er verwendet und sind vergoldet. Dann wurden mehr und mehr die G2R- und JC2-Typen (bei Omron G4W) verwendet, die dann auch keine runden, linsenförmigen Kontakte mehr hatten - und die waren durch die Bank weg aus Silberlegierungen (meist AgSnIn - Silber-Zinn-Indium) mit eckigen Kontakten.


MY-Relais (runde vergoldete Kontakte)


G2R-Relais


G2RL-Relais (moderner gekapselter G2R-Ersatz)


JC2-Relais (Panansonic, werden nicht mehr produziert)


G4W-Relais (Omron, als Ersatz für JC2)

Beste Grüße Armin von good-old-hifi

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche

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11.01.2024 11:01
avatar  Scope
#71
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Moin....Mal etwas OT:

Armin, du sprichst an anderer Stelle von einem chinesischen Meßgerät mit Kelvin Messleitungen, mit dem man laut deiner Beschreibung auch noch 10 Mikroohm messen(?) zumindest aber auflösen kann. Für sowas muss man auf dem Gebrauchtmarkt (30 Jahre alt) bei geschicktem Einkauf mindestens 800 € investieren. Das wäre dann ein "Schnäppchenkauf".

Magst du etwas über das Gerät erzählen oder einen Link senden? Sowas weckt natürlich mein Interesse. Kann man dann ggf. in die Meßtechnik verschieben. Ich befürchte "schreckliches" ...Vielleicht auch unbegründet. ;)


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11.01.2024 11:09
#72
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Beste Grüße Armin von good-old-hifi

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11.01.2024 11:17 (zuletzt bearbeitet: 11.01.2024 11:22)
avatar  Scope
#73
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"Elektrisch" betrachtet scheint das Gerät brauchbar zu sein, wenn man einigen YT-Reviews glauben darf. Auf jeden Fall kein totaler Müll.
Mechanisch muss man natürlich auch bei den Kelvin Clips Abstriche machen, aber m.E. für´s Geld ganz OK.


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11.01.2024 11:48 (zuletzt bearbeitet: 11.01.2024 11:52)
avatar  Scope
#74
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BTW....Ich verfolge den "Relais Thread" im OFF ja nach wie vor, obwohl da anscheinend keine neuen Erkenntnisse in Form von "ich hatte auch mal ein zickendes Relais in meinem 1967er Marantz....und dann habe ich vergeblich versucht....bla ;))"


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11.01.2024 13:59 (zuletzt bearbeitet: 11.01.2024 15:04)
#75
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Ach, ja - weil ich gerade ein Gerät (Kenwood BASIC M-1 - Endstufe) auf dem Tisch habe:

Es gibt noch diesen Typ Relais:




Auch hier sind die Kontakte vergoldet und rund, linsenförmig. Auch das habe ich erneuert, zumal bei diesem Typ die Reinigung recht umständlich ist, da sich die Ankerplatte nur mit Beschädigung entfernen lässt.




Da es diese Relais schon lange nicht mehr gibt, verwenden wir dafür Transferplatinen und Relais der Sorte G2R.


Beste Grüße Armin von good-old-hifi

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche

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