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Frage zum Audio Technica AT-VM95ML
Ich hab seit einiger Zeit auch das AT-VM95ML.
Montiert ist das System auf meinem Technics SL-1210.
Was mich total irritiert und wofür ich keine Erklärung habe, ist das Antiskating.
Gewicht ist auf 2g eingestellt (mit einer Feinwaage überprüft).
Antiskating stelle ich immer mit einer Platte ohne Rille ein (B-Seite einer Maxi von Joan Armatrading)
Dieses muß ich auf 3g (=max) einstellen, weil nur bei dieser Einstellung der Arm nicht wegdriftet.
Bei allen anderen Systemen die ich jemals betrieben habe, lag der Antiskatingwert immer im Bereich des Gegengewichts.
Aber gut, is halt so und soll mich nicht weiter stören.
Kommen wir zum eigentlichen "Problem":
Der Hauptgrund für diesen Plattenspieler ist der Komfort, wenn man einzelne Titel auf Band bringen will.
Mein Vorgehen ist wie folgt:
Sobald der Titel beginnt, stoppe ich und drehe dann vorsichtig zurück und lasse die Platte eine halbe Umdrehung vor Titelbeginn stehen.
Durch den schnellen Hochlauf ist es kein Problem den perfekten Einstieg für die Aufnahme zu haben.
Praktiziere ich seit Jahren ohne jegliche Probleme und das mit unterschiedlichen Systemen.
Nicht aber mit diesem System!
Bewege ich den Teller nur minimal rückwärts, spring die Nadel sofort .
Um den Teller überhaupt rückwärts drehen zu können, muß ich das Antiskating komplett in die Gegenrichtung stellen - auf den Wert 0
Hat jemand eine schlüssige Erklärung dafür?
Die Skatingkraft hängt von der Reibung der Nadel in der Rille ab und die ist anders als auf einer glatten Oberfläche. Daher sind auch die Rillenauslenkung und der Nadelschliff Faktoren für die Größe der Kraft und die Einstellung vom Antiskating ist immer ein Kompromiss. Aus diesem Grund ist das Antiskating meiner bescheidenen Meinung nach ohnehin überschätzt.
Die Form der Nadel könnte ein Grund sein, warum die Nadel beim Rückwärtsdrehen rausspringt, je breiter sie auf der Höhe des Kontaktbereichs mit der Rillenflanke ist, desto höher steht sie in der Rille und kann daher leichter raushüpfen. DJ Nadeln zum Scratchen sind außerdem Vorne-Hinten symmetrisch, wohl aus diesem Grund.
Eine gute Erklärung der Physik und der Kräfte gibt es hier:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tonarm#S...ing-Einrichtung
Hm,
Das Vorgehen zum Aufnehmen verstehe ich nicht.
Ich nehme immer komplette Seiten auf.
Der maximalen Pegel den die LP in meinem Setup liefern kann, den kenne ich.
Also starte ich also erstes die Aufnahme. Werfe die LP an, bringe den Tonabnehmer in Position, reinige die LP mit einer Carbon-Bürste, senke den Tonarm ab, schließe die Haube, so schnell, das das Schließgeräusch nicht in die ersten Takte kommt.
Dann nehme ich die LP komplett auf. Nutze das Geräusch des Auslaufbereichs als Bereich zum Errechnen des Rauschprofils zum Entfernen desselben.
Spätestens dann fällt mir ein das Ganze einmal zu speichern und dann geht es entweder in die Separation einzelner Titel, oder was immer der Grund für die Aufnahme war, wird dann erledigt.
Mir ist das beschriebene Verfahren des TE in Bezug auf den möglichen Staubeintrag über die Luft deutlich zu lange - den Zeitraum will ich minimieren und mir ist auch nicht klar, wie man so das Schließgeräusch der Haube während der Aufnahme verhindern kann?
Wie immer man LPs denn abhört, offen oder geschlossen, bei einer Aufnahme, bei der bei mir auch keine Lautsprecher laufen, ist die Haube geschlossen. Ein potentieller Knackser durch Staub ist doch schon einer zu viel. Das ist zumindest meine Überlegung dahinter.
Den ganzen Aufwand mache ich nur sehr selten, also nur, wenn es nur die LP gibt und ich die Aufnahme mobil mit mir herumtragen möchte.
So ist es.
Habe grad mal versucht, das mit meinen Mitteln (Sony PS-X50, scating null mit meinem AT-VMN95ML- ) nachzuvollziehen.
Der Sony dreht ja auch fix hoch, zwar nicht so schnell und wahrscheinlich mit weniger Drehmoment wie der Technics, aber immerhin. Dabei ist es mir nicht gelungen, die Nadel aus der Bahn zu bringen, auch nicht bei dicht gepressten Platten. Nur mit weniger Auflagegewicht ließ sich das provozieren.
Übrigens toller Dreher, der 1210. Stand (auch die letzte MK) lange mal auf der Wunschliste.
Das mit dem Aussuchen der Einzelteile kann man doch anschließend in Ruhe machen und dann was auch immer herausschnippeln.
Das Thema war ja:
Die Nadel springt doch mit dem Zurückdrehen. Da kam ja auch schon die Antwort, dass die komplexen Nadelschliffe, asymmetrisch sind und richtig nur Vorwärtsrichtung funktionieren.
Beim AS - wenn er perfekt eingestellt sein soll, muss man von einer Test LP das passende Signal für AS messen - manche können das wohl auch hören und hat dann für das Test-Signal das AS richtig eingestellt. Letztlich ist das AS immer auch abhängig vom Signal, da es durch die Reibung in der Rille erzeugt wird, und die Reibung eben auch von der Modulation beeinflußt wird. Perfekt ist das eh nicht wirklich einstellbar. Im Mittel muss es eben passen.
Ein Punkt, den ich auch vermeide - irgendwo in der Mitte aufzusetzen (außer eben bei Test-LPs, die eh Verbrauchsmaterial sind). Bei normale LPs habe ich nur bei einer ungewollten Unterbrechung der Stromzufuhr den Fall, dass die Nadel mitten auf der Platte angehoben wird. Sonst senke ich die Nadel immer am Anfang in die Rille und spiele ich eine Seite immer komplett ab.
Zitat von MacMax im Beitrag #6
Habe grad mal versucht, das mit meinen Mitteln (Sony PS-X50, scating null mit meinem AT-VMN95ML- ) nachzuvollziehen.
Der Sony dreht ja auch fix hoch, zwar nicht so schnell und wahrscheinlich mit weniger Drehmoment wie der Technics, aber immerhin. Dabei ist es mir nicht gelungen, die Nadel aus der Bahn zu bringen, auch nicht bei dicht gepressten Platten.
Es geht sich ihm auch darum, dass beim zurückdrehen, also beim Backspin, die Nadel aus der Rolle fliegt.
Das wird mit einer Kombination aus Hebelverhältnissen, Auflagekraft und Nachgiebigkeit der Aufhängung des Nadelträgers zusammenhängen.
Das System zum Scratchen ist üblicherweise härter aufgehangen und wird mit mehr Auflagekraft betrieben.
Das sieht man richtig, wie sich der Nadelträger verkantet, wenn man bei einem normalen System die Platte vor- und zurückbewegt.
Um nochmal kurz das eigentliche Thema in Erinnerung zu rufen: die Frage ist ja, warum die Nadel aus der Rille springt, wenn die Platte rückwärts gedreht wird.
Der Link in #3 enthält die Antwort.
Auf die Nadel und damit auf den Arm wirkt immer eine Reibungskraft. Senkrecht dazu wirkt die Skatingkraft. Deren Richtung hängt ab von der Drehrichtung der Platte. Im Normalfall zeigt die Skatingkraft in Richtung Mittelpunkt. Sie muss durch Antiskating kompensiert werden. Die Anti-Skatingkraft zeigt vom Mittelpunkt weg.
Beim Rückwärtsdrehen entsteht zwangsweise eine Skatingkraft, die vom Mittelpunkt weg zeigt. Die Addition dieser Kraft und der zuvor eingestellten Anti-Skatingkraft sorgt dafür, dass die Nadel beim Zurückdrehen aus der Rille springen kann.
Ob das geschieht, könnte abhängig sein von der Nadelgeometrie, Größe der Anti-Skatingkraft und auch von der aktuellen Beschaffenheit der Rille.
Jawohl es geht um die Zusammenstellung von Samplern, eine komplette LP aufzunehmen ergibt für mich keinen Sinn.
Ich scratche auch nicht, sondern drehe den Teller nur vorsichtig zurück - etwa eine halbe Umdrehung bevor der Song beginnt.
Daß da Hebelkräfte oder was weiß ich wirkt ist soweit auch klar, allerdings müßten die bei anderen Systemen ja genauso wirken.
Weder mein Nagaoka MP-11 noch das Shure M97 welches ich lange Zeit hatte, sprangen aus der Bahn und beide sind nicht gerade als DJ-Systeme bekannt.
@Armin777
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