Frage zum Phono Vorverstärker

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26.11.2023 11:13 (zuletzt bearbeitet: 26.11.2023 11:16)
avatar  Scope
#1
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Ich habe diese Frage bereits in anderen Foren gestellt, habe aber nie eine Antwort bekommen, wenn man von extrem dämlichen Antworten einmal absieht ;)

Es geht mal wieder um die gute alte Schallplatte, und den dazu notwendigen Entzerrer Vorverstärker. Nach meiner Argumentation ist die Schallplatte, vergleichbar mit dem analogen Videoband oder der analogen Laserdiak ein Verfahren, das prinzipbedingt ziemlich früh an seine Grenzen kommt, was aufgrund der Anatomie des Ton- oder Bildträgers, sowie des Aufzeichnungsverfahrens schon vor Jahrzehnten ausgereizt war. Mit anderen Worten....Bereits "ganz vorne" ist ein Limit gesetzt, das weiter hinten (dazu zähle ich auch den Entzerrer) nicht mehr nach oben hin erweitert werden kann. Selbstverständlich kann man bei totaler Vernachlässigung WEITERE Schwächen hinzufügen, aber das rechtfertigt eben keinen extrem hohem Aufwand, und schon gar keine hohen Kosten.

Was vorhanden sein sollte : Anpassungsmöglichkeiten (kosten wenige Euro), gute Störabstände, die allerdings nicht ins Extreme getrieben werden müssen, da Tonträger und Abtaster in sich Grenzen setzen, die sehr früh eintreten.
Lineare und nichtlineare Verzerrungen üblicher Phonostufen sind stets so klein, dass die im Vergleich zum Tonträger und dem Abtastsystem eher lächerlich ausfallen.

Was ist es, das ich in meiner einfachen (!), rudimentären ;) Betrachtung übersehe?


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26.11.2023 14:12
avatar  41199
#2
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Forumsgründer

Es bietet einfach niemand ein preiswertes Gerät an, das alle gewünschten Funktionen vereint.
Irgendwas fehlt ausstattungsseitig doch immer. Wer eine praxisgerechte Ausstattung möchte, soll scheinbar einfach tief in die Tasche greifen müssen.


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26.11.2023 14:17
avatar  hpk
#3
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hpk

Was zusätzlich helfen kann, sind Optionen zur Masse/ Erdung, um diese dann mittels Schalter ändern zu können. Also so ähnlich zu einem „Ground-Lift“ und Trennung in Richtung Plattenspieler und/ oder Verstärker. Was exakt da für eine gegebene Phonosektion dann letztlich sinnvoll ist, sollten die Entwickler selber wissen.

Ich meine es war eine externe Goldmund Phonovorstufe, bei der ich letztens gedacht hatte. ‚Ah, ein Aspekt, der helfen kann, ein Brummen auf Grund von Massenbezug auf das Unhörbare zu reduzieren.‘

Bislang hatte ich da immer Glück oder eben für meine Geräte eine passende Vorauswahl getroffen, sodass ich davon nicht betroffen war, lese allerdings immer wieder von dem Problem - wobei ich mir oft nicht sicher bin, ob das Problem die unglückliche Gerätekombination ist oder die intellektuelle Fähigkeit desjenigen, der die Geräte nutzen möchte.

Neue und alte Gerätschaften - Elektronik fast ausschließlich in Schwarz gekleidet mit so wenig Anzeige als möglich, wenn möglich, gedimmt oder aus.

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26.11.2023 16:39 (zuletzt bearbeitet: 26.11.2023 16:51)
avatar  Scope
#4
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Zitat
Es bietet einfach niemand ein preiswertes Gerät an, das alle gewünschten Funktionen vereint.



Um einen von vielen zu erwähnen: Was stimmt denn -technisch betrachtet- an diesem Ding nicht?


https://www.md-sound.de/EMOTIVA-XPS-1-Ko...-MC-Tonabnehmer


Oder den Shiit Mani für etwa 130 €.


Haptisch alles underdogs, aber darum geht´s ja nicht.


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26.11.2023 17:12
avatar  41199
#5
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Forumsgründer

Den Emotiva kannte ich nicht. Was hier aber auf den ersten Blick wieder fehlt, ist eine Kapazitätsanpassung für MM Betrieb.

Beim Shiit Modell ist alles an Bord! Gibt sogar noch eine teurere Variante, die auch optisch was hermacht, aber preislich nicht völlig abgedreht ist.

Eines von den Shiit Dingern wäre für mich schon eine gute Lösung.


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26.11.2023 17:17 (zuletzt bearbeitet: 26.11.2023 17:28)
avatar  Scope
#6
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Spielt bei dem Preis keine Rolle. Bringst du ihn vorbei, gibt´s jeden Wert, den du möchtest.

Der Shiit hat es für 150 € bereits drin....
Die Frage besteht also weiterhin.

Warum 3500, oder gar 10000 € ?

Wenn es um die extrem wichtige Haptik geht, stünde hier eine Gruentsch ganz oben auf der Liste, aber die ist -trotz der guten Ggehäusequalität- einfach unrealistisch teuer.


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26.11.2023 17:45
avatar  41199
#7
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Forumsgründer

Zitat von Scope im Beitrag #6
Spielt bei dem Preis keine Rolle. Bringst du ihn vorbei, gibt´s jeden Wert, den du möchtest.



Das ist ein Punkt, der für mich schon eine Rolle spielt.
Meiner Meinung nach sollte so ein Teil ohne großen Aufwand anpassbar sein, also ohne den Deckel zu öffnen, oder gar löten und messen.
Da sind diese beiden Shiit Teile schon toll gemacht. Beim größeren Modell sind die Einstellungen sogar per Fernbedienung zu ändern. Finde ich gut!


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26.11.2023 17:47
#8
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Wo genau steht eigentlich die Frage, die nie beantwortet wurde???

Beste Grüße Armin von good-old-hifi

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche

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26.11.2023 18:11
avatar  Scope
#9
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Die Frage lautet: Welchen technischen Vorteil hat man als Käufer, wenn man mehrere taudend Euro für eine Phono Vorstufe ausgibt.


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26.11.2023 18:20 (zuletzt bearbeitet: 26.11.2023 19:09)
avatar  Scope
#10
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Zitat
Meiner Meinung nach sollte so ein Teil ohne großen Aufwand anpassbar sein, also ohne den Deckel zu öffnen, oder gar löten und messen.



Prinzipiell bin ich da auf deiner Seite, was aber immer noch nichts mit dem Preis zu tun hat. Schließlich gibt es einige Vorstufen, die unter 200 € alles bieten. Der Mehrpreis von vielen tausend Euro, kann dort nicht versteckt sein.

Dazu kommt eine weitere Frage, die auf der ersten aufbaut. Was passiert klanglich, wenn ich ein MM System mit einer vom Hersteller empfohlenen Kapazität von 300 pF

A: Mit 450 pF
B: mit nur 180 pF

abschließe?

Ich behaupte, das ein wesentlicher Teil der Schallplattenhörer -und da meine ich nicht nur die Billigheimer- überhaupt nicht weiss, wie es um seine Anpassung steht, und ein riesiger Teil der Hörer mit vollkommen falscher Anpassung seit Jahren zufrieden Musik hört. In diesem Themenbereich wird unheimlich viel Seemannsgarn gesponnen und viel "verzapft", und leider Gottes wird man in keinem dieser vielen Fälle jemals klären können, was hinter all dem Gerede steckt. ;)

Es gibt sogar Leute, die viele tausend LP besitzen, teure Tonabnehmer gekauft haben, sich aber noch nie etwas davon gehört haben, dass man da etwas anpassen kann. Das Gleiche gilt für die Tonarmresonanz u.V.m.

Da endet es bereits beim Antislating und dem Auflagegewicht. Kein Scheiß....Ich erlebe da so einiges. ;)


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27.11.2023 08:37
avatar  41199
#11
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Forumsgründer

Zitat von Scope im Beitrag #10
[quote]Schliesslich gibt es einige Vorstufen, die unter 200 € alles bieten. Der Mehrpreis von vielen tausend Euro, kann dort nicht versteckt sein.



Das war mir bisher nicht bewusst, dass es einige Phonovorstufen unter EUR 200,- gibt, die so gut ausgestattet sind.

Es wäre sicher auch für andere Leser interessant, wenn wir diese in irgendeiner Form auflisten würden.


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27.11.2023 08:57
avatar  hififan
#12
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Ja, die Vorstellung dieser Geräte wäre echt cool.

Schönes altes Geraffel? Her damit!

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27.11.2023 09:37 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2023 09:47)
avatar  Scope
#13
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Wenn man sich auf die Argumentationsebene zurückzieht, man müsse alle machbaren Einstellungen (gain, C, R) im Gerät haben geht die Auswahl auf null. Dann ist auch dieser Shiiet, und ein großer Teil der teuren Geräte raus. Soll das (3 € Bauteile) der Grund dafür sein, das fünf, oder das zehnfache zu bezahlen? OK....dann ist die Frage wohl beantwortet ;)

Ich halte dieses Argument jedoch für unsinnig, da man das alles nicht benötigt. Es wird mitgekauft, und von den meisten Leuten später nie mehr benutzt. System Wochenwechsler haben mit "Musik" ohnehin nicht viel zu tun...Das sind eher Fetischisten und Masochisten. Alle "modernen", Phonoentzerrer, die ich bisher vermessen habe, (auch die für 30 €) haben eine geringe Eingangskapazität, die man bei Bedarf fast kostenlos über externe Stecker zur Anpassung vergrößern kann.
Allerdings ist das alles eine rein theoretische Geschichte, da die Effekte in den Messwerten (wie so oft) dramatisch aussehen, in der Praxis aber weitgehend belanglos sind. Sprich....Die Leute bemerken nicht, welches "Desaster" bei ihnen herrscht. Der Klang gefällt, und da ist es vollkommen uninteressant, wirklich total uninteressant, ob es einen peak von 2 dB bei 9 KHz , und einen Abfall von -3 dB bereits bei 18 KHz gibt.
Es liest dich dramatisch, es misst sich dramatisch, aber für das, was der Hörer später berichtet, ist es ohne jede Bedeutung. Ein perfekt angepasstes System könnte bei ihm den Kürzeren ziegen, oder vielleicht auch das mit der schlechten Anpassung? Das hat mit der technischen Seite in diesen Größenordnungen nichts, aber rein gar nichts zu tun.

Erst wenn es ab 8 KHz steil bergab geht, und 12 KHz bei vielleicht -5 dB liegen, gibt es den einen oder anderen, der da treffsicher etwas bemerken könnte. Und es ist gut möglich, dass genau dieser Zustand Gefallen findet.

Ich kann an meiner Phonostufe C & R einstellen....Und was soll ich sagen: Ich bemerke es erst dann, wenn ich Bei MC ein Extrem einstelle, indem es schlagartig zu leise wird. Bei MM kann ich zwischen 100 und 300 pF gar nichts feststellen. Andere übrigens auch nicht. Nichtmal mit einem Stax 404. Über die Lautsprecher schon gar nicht.

OK, das sind alles alte Senioren über 50, aber mit extrem großer Hörerfahrung. Das behaupten sie zumindest alle.....ausnahmslos.

Im Internet....Ja, da gibt es bekanntlich unzählige, die auf 10 pF jede Differenz aufzeigen .....WOLLEN..... aber das ist bekanntlich immer so eine Sache.


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27.11.2023 10:30
avatar  41199
#14
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Forumsgründer

Da ich kein Hersteller von Phonovorstufen bin, kann ich null dazu beitragen, warum die auf dem Markt angebotenen Geräte so gebaut sind wie sie halt sind.
Ich glaube aber auch kaum, dass sich ein Hersteller hierhin verirren wird, um dies in diesem Thread zu diskutieren.

Als Ausstattung finde ich, wie geschrieben, eine MM/MC Umschaltung, einstellbare Verstärkungsfaktoren, Kapazitäts- und Widerstandsanpassung und einen schaltbaren Subsonicfilter sinnvoll.
Die RIAA Kennlinie sollte natürlich noch eingehalten werden.
Wenn sich so etwas in bezahlbarer Version findet, dann werde ich es anschaffen. Warum nicht alle Vorstufen so ausgestattet sind, verstehe ich persönlich nicht, den in Summe dürfte der ganze Klimbim nur ein paar Euro kosten.

Mag alles unsinnig sein, vielleicht auch nicht im Betrieb zu hören, aber so ausgestattet hätte ich ein Gerät einfach gerne.

Mehr Input kann ich nicht bieten, daher steige ich jetzt auch aus der Diskussion aus.
Vielleicht finden sich ja noch jemand der substanzielleres hier beitragen kann


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27.11.2023 10:45
#15
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Zitat von Scope im Beitrag #9

Die Frage lautet: Welchen technischen Vorteil hat man als Käufer, wenn man mehrere tausend Euro für eine Phono Vorstufe ausgibt.


Vermutlich keinen - jedenfalls keinen hörbaren. Höchtens den, dass die Käufer sich nicht mehr mit so viel Geld herumschlagen müssen, jedenfalls nach dem Kauf. (Das war die ganz dumme Antwort).

Ich habe meinen Kunden während meiner damaligen Hifi-Verkäuferzeit immer gesagt: "Kümmern Sie sich nicht um Ihre Anlage, die funktioniert ja. Kümmern Sie sich um Tonträger! Davon kann man gar nicht genug haben!" Stehe ich auch heute noch dazu.

Beste Grüße Armin von good-old-hifi

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche

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