Die Story wird etwas länger und dementsprechend auf 2 Beiträge aufgeteilt.
Zunächst der allgemeine, später der technische Teil.
Das Gerät war schon immer meine Traummaschine.
Optisch sowieso, technisch versprachen die Daten auch nicht wenig.
So entschloß ich mich im Jahr 2012 mich von meiner langjährigen Weggefährtin
Sony TC-765 zu trennen und mir die X-2000R zuzulegen.
Damals konnte man sowas noch für einen mittleren dreistelligen Preis kaufen.
Das Gerät war optisch in einem sehr guten Zustand, technisch war doch einiges zu tun
und ich entschloß mich, das Ding professionell reparieren und einmessen zu lassen.
Damals hatte ich weder das Wissen, noch das notwendige Equipment.
Die Odysse auf die ich mich begab konnte ich da noch nicht ahnen...
Das Gerät war bei insgesamt 5 oder 6 Leuten, die versucht haben das Gerät ordentlich
in seine Spezifikation zu bringen.
Darunter waren sowohl spezialisierte Werkstätten, als auch Forenkollegen.
Gelungen ist es keinem, irgendwas hat immer nicht funktioniert.
So hab ich das Gerät nun völlig frustriert und trotzdem schweren Herzens
nach 5 Jahren als Defekt verkauft.
Obwohl mittlerweile echt tolle Geräte bei mir eingezogen sind,
konnte ich die schwarze Schönheit doch nie so ganz vergessen.
Ich hielt immer wieder Ausschau und beobachtete mit Entsetzen die jährlich steigenden Preise.
Einem Zufall habe ich es zu verdanken, daß nun seit ein paar Monaten wieder ein solches Gerät bei mir steht.

Das Gerät stammt aus Erstbesitz und war bis auf die fehlenden Füße komplett und gepflegt.
Der Vorbesitzer gab es vor knapp 2 Jahren zu einem renommierten Händler zum Service
und hat dort auch ganz gut Geld gelassen.
Nachdem jetzt wieder etwas nicht funktionierte, hat er sich entschlossen das Gerät zu verkaufen.
Bei der Besichtigung stellte ich fest, daß die Andruckrollen bei Play nicht automatisch hoch gingen.
Das ist ja ein bekanntes Problem bei den Geräten.
Nach einem kleinen Schubser lief sie dann auch.
Wir wurden uns schnell einig und ich war mir sicher daß ich die Maschine ordentlich ans Laufen bekomme.
Schließlich habe ich mittlerweile einiges an Erfahrung sammeln können und mich im Lauf der Jahre
mit dem nötigen Equipment und Wissen ausgestattet.
Das wollte ich eigentlich gar nicht, ich wollte die Geräte nur nutzen, nicht reparieren.
Meine Frau hat diesen Teac Frust damals natürlich mitbekommen und irgendwann lapidar gesagt:
"Solange du das nicht selbst machst, wirst du nie zufrieden sein"
Damit hatte sie natürlich Recht und meine technische Karriere begann...

Zurück zur Teac:
Die Andruckrollenmechanik habe ich als erstes in Angriff genommen:
Sämtliches altes Fett wurde entfernt und durch technische Vaseline ersetzt.
Damit taten die Andruckrollen wieder was sie sollten, aber das nächste Problem
wartete schon auf mich:
Das Band lief hin und wieder aus der Spur und beim Abbremsen aus dem Spulbetrieb
knickte das Band an den Rollen der Bandwaagen.
Es waren ALLE Unterlegscheiben falsch (elementar wichtig bei diesen Geräten!),
die Bandwaagen waren fehlerhaft justiert und auch die Bandzüge waren völlig daneben.
Nachdem ich das alles korrigiert habe, waren auch diese Probleme Geschichte.

Die Teac steht bei uns im Wohnzimmer und dient nur zum Abspielen von Bändern.
Das kommt mir sehr entgegen, denn die Prozedur des Einmessens ist bei dem Gerät wirklich eine Strafarbeit.
So brauchte ich nur den Wiedergabeteil abzugleichen und konnte mir das aufwändige Einmessen
mit EE- & Normalband, das ganze dann in 2 Richtungen und für 2 Geschwindigkeiten ersparen.

Die fehlenden Füße habe ich in den Kleinanzeigen entdeckt.
Da gibt's einen Anbieter der die in Alu mit Pulverbeschichtung anbietet.

Somit ist sie jetzt komplettiert und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht wenn sie läuft.

Jaaaa
Heute läuft sie seit gut 8 Stunden
Es ist einfach meins, war’s schon immer, wird’s immer bleiben