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Sansui AU-517


Hat vermutlich in einem Pferdestall gestanden :)
Die Schalter waren unter einer Haube....Das ist viel wert.
Nach der ersten schnellen Katzenwäsche sieht es schon wieder ganz anders aus. Ich gehe davon aus, dass da kein einziger Elko fällig ist....Bin gespannt.
Keine Ahnung ob er noch funktioniert....Morgen gehts weiter.



So...Bis auf den Deckel, der nachher noch gereinigt werden muss, ist das Ding jetzt fertig. Einen "richtigen" Defekt gab es nicht, was natürlich immer zu begrüßen ist. Aufregende Reparaturen sind bei diesen alten Verstärkern ohnehin selten zu erwarten, bestenfalls Fleißarbeiten.
Nach Demontage der Bodenplatte wiederholt Reinigungsarbeiten ;)...Bei dieser Gelegenheit die vier 12mF Elkos überprüft. Die sind nach 45 Jahren zwar nicht wie aus dem Karton, aber absolut und ohne jede Einschränkung verwendbar. knapp über 10 mF und einen ESR von 40 mOhm (im Schnitt). Für diese alte Bauart absolut OK. Moderne Elkos mit vergleichbaren Daten liegen heute bei etwa 10 mohm.
Ein paar "kleine" habe ich noch geprüft, aber hier gab´s nichts zu wechseln. Es sei denn man braucht Beschäftigung oder will Geld verdienen. ;)
Von unten kommt man auch an das Relais, das ich in diesem Fall vermutlich gar nicht hätte prüfen müssen. Aber das weiß man vorher nun mal nicht. Es liegt etwas ungünstig unter Kabelbäumen.
Auf den Kontaktflächen gab es minimale Ablagerungen, aber keinerlei Abbrand. Ich habe nicht (wie sonst) 1000er Polierpapier, sondern nur getränktes Papier zur Reinigung verwendet.
Nun hat man mich ja im OFF als "unerwünschte Person" für 6 Monate gersperrt, da dort ein paar Heinis mit meinem Schreibstil nicht zurechtkommen. Das nur nebenher.....Dort kamen noch einige (teils echt dämliche) Argumente zum Relaiswechsel zur Sprache, auf die ich gerne reagiert hätte. So z.B. die Annahme, dass ein gebrauchtes Relais die original "Kontakt-Druckkraft" nicht mehr erreichen würde, was dann erklären soll, dass die Teile nach Reinigung nicht lange funktionieren (sollen). Vermutlich geht der "Autor" davon aus, dass die Kontakthalter weich, ausgeglüht, oder völlig verbogen sind. Ich vermute vielmehr, dass es "da draußen" unheimlich viele ungeschickte Gelegenheitsfummler gibt, die aus so einer Sache eine wochenendfüllende Aufgabe auf dem Küti machen, und selbst kleinste Unregelmäßigkeiten zu unheimlichen Geschichten aufgebauscht werden...."was da alles passieren kann!!!" ....Naja...Das Internet kann halt grausam sein ;)
Das gehört hier eigentlich nicht rein, wollte es aber unbedingt erwähnen ;)
Ganz erhebliche Probleme bereitete die Tape Umschaltung. Die weitgehend geschlossenen Schalter kann man eigentlich nur erneuern, oder 30 Minuten ins beheizte Ultraschallbad mit "geheimer Speziallösung";) schmeissen. Das hat Wunder bewirkt.
Das Modul ist wunderbar über zwei Stecker verbunden, aber anscheinend ging damals in Tokio gerade die Sakeschüssel durch die Runde, und man LÖTETE noch drei weitere Kabel an, die man beim Ausbau entsprechend ablöten muss....Naja...was soll´s?
Ebenfalls schwer mitgenommen war der speaker select Schalter, der auf jeden Fall eine Bearbeitung brauchte.
Ansonsten unauffällig.
Reinigen, reinigen, Ruhestrom nachstellen, Lack tupfen, Offset leicht korrigieren ...Das war´s.
Obwohl 230V dem Gerät in den letzten Jahrzehnten nicht geschadet haben ;), habe ich den Trafo von 220 auf 240V umgesteckt, und auch schön am Heck ausgezeichnet.
Noch ein Blick von unten auf die beiden Endstufenmodule...
Jetzt mal zu den wirklich wichtigen Dingen...Die Frontplatte. Es gab ein paar Kitschen, die ich mit mattschwarzem Lack und Zahnstocher retuschieren konnte. Damit kann man m.E. gut leben.
Ein Neugerät wird er nicht mehr, aber ich habe mit Schlimmerem gerechnet.
Einmal die wichtigsten Dinge "durchklingeln"
FFT Hochpegel, 1W ,1KHz in 8R , L&R K2 lässt sich bei etwa -106 dB erahnen.
Amplitudenfrequenzgang, 1W in 8R (alles in Direktpos.) Im Manual gibt Sansui einige Werte alleine für den Endverstärker (also über den "main in" an...Auch komisch...;)
Von oben nach unten (links gesehen) mit Loudness (ca. 10 Uhr) , Klangregler aktiv in Neutralpos, Klangregler aus, und unten mit Subsonic
Abweichung von der RIAA bleibt bei den versprochenen +/- 0,2 dB.
Sehr hohe Übersteuerungsreserve (1KHz)
Gain liegt bei 35,6 dB . Rauschabstand bezogen auf 5mV, gemessen am Tape rec. 82 und 82,5 dB A
Eingangskapazität (mittleres Display) und Eingangswiderstand (linkes Display):
Und was kommt da so raus? : Sehr schön, keinerlei Probleme....Bei dieser Messung würden sich Probleme mit den Relaiskontakten übrigens zeigen...aber was red´ich ? ;)
1KHz, 8R:
Nochmal an 4 Ohm Last: Das Gerät ist "gesund".
Achja...Der Netzstecker. Ist das High End, oder kann das weg? ;)

Die gezeigten Schalter gibt es übrigens auch noch als Neuteile, das Netzkabel ist nur einfach isoliert und muss daher erneuert (in ein solches mit doppelter Isolierung und angespritztem Stecker) werden. Ansonsten ist das ein prima Verstärker, der noch viele, viel Jahre funktionieren wird.
gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche

Die Schalter 2x um hätte ich noch neu da gehabt, hätte sie aber aus der Verriegelungsschiene pulen müssen. So ging´s bequemer.
Ich werde ggf. irgendwann einem Interessenten (Käufer) anbieten, ein "hübsches" Kabel mit einem schönen Stecker zu montieren, wenn er das möchte....Das macht den Kasten dann aber teurer.

Toller Bericht. @Armin: Als privater Besitzer ist das Netzkabel sicher kein Thema - oder?
Und zum Thema Sperre im OFF: Das ist wirklich lächerlich, provokante Fragen sollten immer erlaubt sein, man darf sich schließlich auch über den Fragesteller lustig machen. Oder sein Reparaturkonzept ablehnen.
Soviel zum Thema "Toleranz". Schade.

Ich meine mich zu erinnern, dass man strenggenommen auch die eingebauten Steckdosen deaktivieren "sollte" ....Werde ich sicher nicht tun ;)
Zitat
der noch viele, viel Jahre funktionieren wird.
Davon gehe ich auch aus, aber mit Sicherheit nicht hier bei mir. Ab damit ins Kellerregal ;)

Privat kann man machen, was man will - wo kein Kläger, da kein Richter. Eine Werkstatt darf das aber nicht, da müssen die Steckdosen still gelegt sein und das Netzkabel VDE-konform - das Ganze durch eine VDE-Prüfung dokumentiert werden. Ist halt so Vorschrift...


Gliffe nachgearbeitet und lackiert...Beim Deckel gibt´s Punktabzug...Der ist nur noch mäßig (eine 3-) Das Bild gibt das in dem Winkel nicht wieder.
Außerdem noch das Netzkabel erneuert.
Nächstes Projekt....Denon DCD1500 MK1...Evtl auch nur den "teuren" Laser rausrupfen ;)
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