Vom Dortmunder Funkmarkt stammt auch dieser AWG2021, den ich dort relativ günstig einkaufen konnte. Die Serie wurde 1995 erstmals vorgestellt und einige Jahre gebaut.
Was mir sofort auffiel war die fortgeschrittene "Vergilbung" des Gehäuses, und vor allem der Tasten. Ein leider typisches Problem, dem man jedoch mit Wasserstoffperoxid und UV-Licht begegnen kann.
Zerlegt werden musste das Gerät ohnehin, da die Lithiumzelle leer, und der Goldcap defekt waren.

Die 3V Zelle hat man ungünstig auf der Busplatine platziert. Um sie auszuwechseln, müssen alle Karten, und die Busplatine selbst ausgebaut werden, was schon ein wenig Arbeit ist.


Die Zelle hält 15 bis 20 Jahre, und müsste hier wohl kein zweites mal erneuert werden. Dennoch habe ich Leitungen angelötet, damit die Zelle an anderer Stelle gut zugänglich montiert werden kann.


Der Goldcap auf dem CPU Board war ebenfalls fällig.


Mit dem 12%igen H2O2 habe ich die besonders stark vergilbten Tasten nicht so bleichen können, wie ich es gerne gehabt hätte. deswegen wurde jede der etwa 40 Tasten ausgebaut, einzeln mit 1200er Polierpapier abgeschliffen (nur etwa 1/10mm, wenn überhaupt), und mit Politur nachpoliert....Das dauerte >2 Stunden. Mit dem Ergebnis kann ich leben.


Vorher sah es in etwa so aus:
https://w140.com/tekwiki/wiki/AWG2021

Das "Control Board" ist für jeden der zwei Kanäle ein mal vorhanden. Einige Chargen dieser Teks haben die üblichen Probleme mit den Al-SMD Elkos. Hier ist zum Glück alles gut.


Die Analogsektion...Auch zwei mal vorhanden.


Neben den Arbiträrfunktionen ist der 2021 auch ein normaler Funktionsgenerator für die üblichen Wellenformen, Sin, Dreieck, Rechteck, Rampe, Puls
Die Anstiegzeit des Rechtecks beträgt gemessen ca 3,8 ns ! Das ist schon eine Hausnummer. Also etwa 1000x schneller als ein Hifi Verstärker. ;)

Mit dem Ergebnis kann ich leben.




Solche Generatoren eignen sich bekanntlich nicht als Sinusgeneratoren für anspruchsvolle Audio-Hifi Messungen. Dafür sind sie nicht gebaut worden. Trotzdem erreicht das Gerät eine noch "akzeptable " Klirrfämpfung. Im Bild 1KHz, 1Vpp, 0,076% THD

Obwohl der AWG2021 alles andere als ein aktueller ARB ist, braucht es etwas Einarbeitungszeit. Mit der eher rudimentären TEk Software "Wavewriter", die glücklicherweise sogar noch auf Windows 98 läuft (für 3.1 geschrieben), lassen sich mehr oder weniger bequem Wellenformen kreieren und via GPIB in den Speicher des 2021 übertragen. Im Gerät ist ebenfalls eine Software integriert, mit der man waveforms erstellen kann.
Vom Nyquist Pulse über AM/FM bis hin zu komplexen Modulationen oder FBAS Videosignalen. Sogar der Transfer von Wellenformen, die man auf einem DSO misst, ist direkt in den Speicher des 2021 möglich. Unterstützt werden natürlich TEK Scopes, aber auch HP, Yokogawa und Lecroy