HK Citation twenty - four
Die HK 24 gibt es unter der selben Bezeichnung in zwei Varianten. Einem großen Modell mit LED Ketten, sowie einem kleinen Modell im schlichten schwarzen Kasten, der den Charme eines alten Batterieladegerätes versprüht. Obwohl....die große 24 kommt diesbezüglich auch nicht besser weg. Das sind m.E. echte Mauerblümchen. 
Endstufen müssen für manche Leute ja nicht besonders attraktiv aussehen, sondern nur traumhaft gut klingen (lach)....Ob die Cit 24 in den Köpfen irgendwelcher Leute besonders gut, oder eben nicht so gut klingt, soll hier natürlich nicht zur Debatte stehen. Das muss wohl kaum einer haben, oder? Geschichten aus dem Nähkästchen? ---> nö.
Das Gerät stand über viele Jahre abgeklemmt irgendwo in einer staubigen Ecke und machte einen noch traurigeren Eindruck, als ohnehin schon, wenn sie aus dem Karton kommt. Eine Reinigung war also der erste Schritt.
Die "große" Cit 24 hat gleich zwei Transformatoren. Hier gibt es nur einen, was völlig ausreicht, denn ein Leistungskoloss ist das Gerät nicht....Das wollte man damals damit auch nicht verkaufen. Die Verarbeitung ist ...naja... für das Preissegment üblich. Ich würde sie diesbezüglich mit der POA2200 oder der Kenwood M2 vergleichen. also nichts, was das Auge des Hifi Liebhabers ganz besonders erfreut....Alles ganz normal japanisch, Standardklasse. Da muss man eben Abstriche machen.
Wer mehr will, kauft eine ML No331, ML 27 eine KSA 150, oder eben irgendwas , das damals nicht nur 1700 Mark gekostet hat. ;)
Positiv: zwei gekühlte Gleichrichter. Das ist nicht selbstverständlich.
Das ziemlich aufwendige Frontend:
Was man machen musste: Reinigen, viele Lötstellen nachlöten, Offset nach so vielen Jahren einstellen (war 60 mV), Ruheströme kontrollieren. War auf einer Seite nahe null, hört aber trotzdem kein "Schwein" ;)
Was man nicht machen musste: Irgendwelche Elkos erneuern, El. Bauteile erneuern.
Dieses Kunstwerk wurde auch "ausgebessert" . Das sind genau die selben Terminals, die man auch in vielen Denon POA XXXX findet. Begeistert bin ich davon nicht, aber sie nehmen immerhin auch dickste Querschnitte auf. Trotzdem ist es eine billige , fiese Lösung, die ich umgehend auswechseln würde, wenn es mein Gerät wäre, und ich darin verliebt wäre.
Hier reichte eine einfache Ausbesserung ohne jeden "Style" ;) Nur funktional, mehr nicht.
Das Gerät war bereits auf 240 Volt eingestellt worden. Darunter erkennt man zwei Schalter, mit denen die Sekundärspannungen an die Lautsprecher angepasst werden, damit es nicht zu Überlastungen kommt. Bei den späteren Messungen wurde darauf auch geachtet. Die Einstellung wird auch vorne über LED angezeigt. Entweder high Voltage, oder low Voltage...Die High Current LED leuchtet hingegen immer.
Die Cit24 verwendet (Harman typisch) kein Relais in der Lautsprecherleitung. Die Startschaltung gibt den Bias nach etwa 5 Sekunden "frei" und verhindert den Einschaltplopp. Außerdem wird der Ausgangsstrom überwacht, sodass eigentlich nichts passieren sollte. WENN es trotzdem zu einer "Durchlegierung" eines Transistors kommt, kann der Baßlautsprecher Schaden nehmen. In diesem worst case kommt nur noch die Schmelzsicherung im Netzteil.
Etwas verwirrend sind einige der veröffentlichten technsichen Daten der Cit 24...Und zwar von der kleinen, als auch der großen.
Bei der großen wird der -3dB "Freqzuenzgang" (korrekt eigentlich Amplitudenfrequenzgang oder Amplitudengang) mit 450 KHz, 1W 8R angegeben, was extrem breitbandig und untypisch wäre. Verstärker die so "offen" sind, haben oft mit Problemen zu kämpfen und sind nicht immer besonders "stabil". Eine große Cit 24 ist im Zulauf....Bin gespannt, ob es Versionen für den europäischen Markt gab, die man mit einem Eingangsfilter oder sonstigen Änderungen vertrieben hat.
Aber auch bei der kleinen stehen 250 KHz -3dB im Manual, die ich hier nicht nachvollziehen konnte. Das macht sich einerseits im I/O Phasengang (phase shift) und auch in der Anstiegszeit bemerkbar. All das steht im Zusammenhang.
Diese Cit 24 erreicht etwa 120 KHz (-3dB), 1W , 8R. Wunderbar deckungsgleich ohne Abweichungen.
Der I/O Phasengang liegt mit etwa -12 Grad @ 20 KHz dementsprechend auch im eher üblichen Bereich. Das ist u.A. ein Grund dafür, dass einige (wenige) Verstärkerentwickler "High-Speed" Designs einen besonders guten Klang andichten.
Geräte, die tatsächlich die -3 dB erst bei 500 KHz erreichen, hätten um 20 KHz fast keine (unter 0,5 Grad) Phasenverschiebung zwischen dem Eingang, und dem Ausgang. und eine Anstiegszeit (10-90%) von deutlich unter 1 µsek.
Die Harman erreicht ca 2,4 µs
10 KHz , 1W, 8R mit etwa 8% overshoot. 
Netzstörungen am Lautsprecherausgang, ref. 1W, 1KHz 8R . Das sieht gar nicht schlecht aus.
Harmonische Verzerrungen, 1W, 1KHz 8R , L&R. Absolut deckungsgleich. THD & N liegt unter diesen Bedingungen bei etwa 0,009%.
Was würde die Hifi-Presse da schreiben? --> Klirrspektrum etwas "ungünstig"
Ich schreibe: ...Interessiert (hört) in diesen Bereichen "keine Sau"... ;) 
THD&N vs Freq. , 80 KHz bw. unten (L&R) 1W in 8R , oben (L&R) 20W in 4 ohm.
THD&N vs. power, beide Kanäle zeitgleich, 1Khz 8R. 120W x 2 @ 1%
Und nochmal an 4 R mit verminderten Railspannungen "nur" 5 Watt mehr. 
Das Gerät ist absolut gesund....
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!
