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Wega Lab Zero Vorstufe
Part 1:
Lediglich 250 Exemplare der Lab Zero Anlage wurden gebaut... Diese Vorstufe hat eine niedrige, zweistellige Seriennummer und kam vorhin mit folgenden Mängeln, deren Liste noch nicht vollständig sein könnte:
*allgemeine Schalterprobleme
*Linker kanal mit erhöhten Verzerrungen von ca. 0,1% THD&N ( rechts etwa 0,001% @ 2V. ) Anscheinend kein Schalterproblem. Mit einem Oszilloskop ist das natürlich nicht erkennbar.
*Linker Kanal etwa 2 dB leiser, was nichts mit den Schaltern zu tun hat.
*LED Levelmeter ohne Funktion
*Subsonic Taste klemmt.
*Zustand Phono ????
Das Gerät hinterlässt rein haptisch einen hochwertigen Eindruck und ist recht schwer. Die Zerlegung des Gehäuses ist hier etwas zeitraubender als normal, es ist aber dennoch durchdacht und logisch zu öffnen.
Will man alle Eingänge bestücken, und wie gedacht über den hinteren Schacht herausführen, sollten die Leitungsdurchmesser nicht über 5 mm ausfallen (Also keine Spinnerkabel). Auch sollten die Cinchstecker nicht zu lang ausfallen, damit man noch die Kurve kriegt. Winkelstecker wären angemessen, obwohl auch das schnell eng wird.
Teilweise entkleidet
Seriennummer "gerötet"...Muss keiner wissen ;) Der Aufbau erinnert an japanische Messgeräte ..Z.B. von Leader, Panasonic oder Shibasoku. Alles sehr sorgfältig und hochwertig und natürlich auf FR4 Prints.
Tolle Potentiometer...Bin schon auf den Gleichlauf gespannt.
Kapazität und Eingangswiderstand über Drehschalter, ähnlich den Dezimalschaltern aus dem Industriebereich. Sehr cool.
Die LED Anzeige wurde mit "europäischer Technik" nachgerüstet. Das Gerät selbst kommt ja von Sony. Den Unterschied sieht man sofort (negativ) ...Aber das ist ja separat im "Keller" verbaut.
Beide Sicherungen sind durchgebrannt und wurden bereits gegen stärkere ausgewechselt. Eine falsche Schraube in der Bodenwanne zeugt von einem früheren Eingriff. Die Spannungsregler sind beide defekt, die Frakos vermutlich trocken.
Mit viel Glück sind die SABXXXX IC (Anzeigentreiber) nidcht beschädigt, aber das wird sich später (nicht heute) ;) noch zeigen.
Mit dem Tiger an meiner Seite wird das alles kein Problem sein ;)
Part 2:
Da baut man in Europa ein paar Teile nachträglich ein, und die gehen wie üblich früher kaputt als der Rest....Ein Frako trocken, der andere Kurzgeschlossen.
Nach Wechsel der Teile gegen gute Roederstein (lach...Habe nichts anderes in axial) , ist die Anzeige wieder da. Allerdings muss die Scheibe runter, da die LED Maske verwellt ist, und die LED nicht mehr aus den Löchern ragen. Hoffe dass man das wieder irgendwie biegen kann... Im Moment muss man genau von vorne knipsen, um was zu erkennen...;)
Angezeigt wird der Eingangspegel der Quelle....Egal wie laut oder leise man dreht....Was soll diese Disco? ;)
Das Lautstärkepoti wurde irgendwann bereits ausgebaut und wieder eingesetzt....
Im Moment kratzt es wie wild, und -was leider gar nicht geht- setzt ein Kanal in zwei bestimmten Winkelpositionen aus. Es ist also defekt.
Leider ist es ein 3 Kohm Typ, den man dann wohl durch ein 5K ersetzen müsste.
Ich werde es aber erst mal ausbauen. Vielleicht ist da was zu machen?
Dass da vorne ein Kugellager drin ist, konnte keiner ahnen. Um es wieder einzusetzen, müssen die Kugerln vor dem Zusammenbau mit zähem Fett in die Eindrehung "geklebt" werden. Nur dann kann man die Achse wieder einschieben. Eine Fummelei...
Alles mit Testanol geflutet, wieder zusammengesetzt, und das Axialspiel mit der hinteren Schraube eingestellt. Das ist in diesem Fall besonders wichtig...nicht zu lose, nicht zu fest. Die Schraube wird dann wieder mit 2K fixiert.
Bevor das Ding wieder eingebaut wird (auch nicht ganz ohne), muss es geprüft werden. Ob es wieder wie neu wird, wage ich zu bezewifeln, aber die Aussetzer müssen weg, und kratzen sollte es auch nicht mehr. In diesem Test werden aber nur die Aussetzer sichtbar.
Hoffentlich hat das über längere Zeit Bestand....Nach dem Einbau werde ich das nochmal "über alles" prüfen.
Für heute genug.
#3
So sieht das dann von innen aus (Quelle: TheVintageKnob):
"I had to open/clean the two ALPS potentiometers and I was deeply impressed : the potentiometers contain gold-plated thin-film ceramic boards and are actually stepped attenuators with about 150 steps.
The "brushes" don't move over a resistive layer, they run over pure hard gold contacts. The resistive elements are discrete film resistors which are deposited also as a metallic thin-film. This is light years ahead of any stepped attenuator/conductive plastic solution which is available today !"
Abschluss:
Das Gerät habe ich doch noch fertiggestellt und ein paar Messungen daran gemacht.
Es waren noch ein paar Lötstellen auszubessern, und die Offseteinstellungen abzugleichen. So wie ich das sehe, wurde daran bereits herumgedreht, denn so starke Abweichungen sind selten Alterungserscheinungen. Ausserdem waren im Phonobereich die Regler bis zum Anschlag gedreht worden, was nicht ab Werk so gewesen sein kann.
Die meisten robusten "High End" Stecker gehen nicht in die Buchsen, und auch Neutrik Profi muss man bereits mit Gewalt reindrücken, was auf Dauer nicht gut für die Kunststoffringe ist.
Die LED Blende hatte sich zwar einseitig gelöst, was aber keinen Einfluss auf die LED selbst hatte. Sie sitzen "original" versenkt in der Blende, sodass man sie tatsächlich nur von vorne (+/-20 Grad) gesehen erkennen kann.
Der einzige Sinn in diesen LED liegt wohl darin, dass man einen übersteuerten Eingang erkennen kann.
Gemessen wurde dann mit aufgeschraubtem Deckel, und nicht offen, wie abgebildet.
FFT Hochpegel AUX : 500mV rein, 1V raus:
CH1:
CH2
Das ist für eine gute Vorstufe als "normal" zu bezeichnen.
Amplitudenfrequenzgang, 500mv/1V . Ausgang belastet mit 30Kohm. Sehr breitbandig.
Netzstörungen Am Ausgang, (Betzug 1V, 1KHz)
Maximale unverzerrte Ausgangsspannung etwa 20V eff. bei 2 Volt Eingangsspannung (A=10)
Phonosektion MM:
Entzerrung RIAA: 5mV ,Magenta mit Low Filter, Gemessen über Tape out
Übersteuerungsreserve:
Gain etwa 35 dB, S/N bezogen auf 5mV gemessen über Tape out. Ausgang: 81 dB , bzw. 90 dBA , was schon extrem gute Werte sind.
In einer alten Stereoplay waren die Lab Zero Komponenten mit einem 5000er Micro Seiki mit Dynavector Arm und großen Braun Lautsprechern zu einer Komplettanlage kombiniert. Das machte als Gesamtpaket so richtig was her. Die Vorstufe, und auch ihr Sony Vorbild, sind schon tolle Geräte gewesen. Immer wieder toll, dass Du hier sowas zeigst.
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