Schon interessant, eine solche Veranstaltung ab und an zu besuchen. Ob die wenigen ausgestellten Anlagen aber eine weite Anreise rechtfertigen, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Es ist mir ja schon lange klar, aber die Besucher auf dieser Veranstaltung haben einen völlig anderen Zugang zum Hobby als ich ihn habe. Auch wenn das Gehörte nicht überzeugt, wird viel abstrahiert und lamentiert, wie gut die Klamotten doch in einer anderen Umgebung oder Anlage klingen würden. Einen Vergleichsworkshop habe ich gleich wieder verlassen, da nach dem Umschalten die Abhörlautstärke nach unserem Empfinden etwas höher war. Brauche ich nicht mehr, kenne ich aber noch aus meiner Jobberei im HiFi-Laden. Einmal hatte ich auch den Eindruck, dass ein Hauch am Pitchregler gedreht war. Die tausendmal gehörte Platte kam irgendwie flotter rüber.
Gut fand ich die großen Elektrostaten, die holländischen Aktivlautsprecher mit der Primare-Vorstufe und den Kyocera Plattenspieler im Vintageraum.
Die Komplettanlage für EUR 1.300,- im "Jugendzimmer" war auch klasse. Schon ernüchternd, wie die anderen -um Welten teureren Anlagen- zum Teil tönten.
Für mich ist es ja nicht neu, dass ich in der "audiophilen Welt" nichts verloren habe. Das Gehabe und Getue ist nichts für mich, und es wirkt auch nicht bei mir. Selbstverständlich konnte ich in Moers hier und da ein Gerät sehen, das gut verarbeitet war und auch ansprechend ausgesehen hat, aber in vielen Fällen wählt man dort ganz bewusst ein Design, das einen gewissen Wiedererkennungswert besitzt, den ich in den meisten Fällen nicht zu schätzen weiss. Schrillige Schieberegler neben schlappen Röhren unter Glasscheiben. Dazu Preisschilder, die nicht von dieser Welt sind.
Dass es in den meisten Fällen -nach meinem Dafürhalten- von "etwas flach und unspektakulär" (Vintage Room) bis hin zu dröhnend und grausam geklungen hat, ist natürlich auch den Räumen zumindest teilweise anzulasten. Dazu kommt eine Musikwahl, mit der ich nichts zu tun habe....trällernde Frauenstimmen minimal unterstützt durch ein paar wenige Klavieranschläge, oder auch mal "Hotel California" was mich ebenfalls zum "rausgehen" animierte.
Irrwitzig und typisch für die "Szene" war die Vorstellung von Shakti im großen Saal. 9" Tonarm im Vergleich zu einem 12" Tonarm....Sonst alles gleich. Dass die 12" Session hörbar lauter war, hat vermutlich jeder gemerkt, aber niemand in der darauffolgenden "Diskussion" erwähnt....Ein paar Hörer meinten, der 12 Zöller war weniger "scharf"....Ja, ganz klar zu hören....in der achten Reihe hinter etlichen Glatzköpfen ;) Achja....So ist das nunmal...The Show must go on... Auch die Kleinteilpreise waren ein Abenteuer....Ein NOS Maxell UD 18cm Wickel in OVP für 120 Euro.....Headshells zum Preis einer kleinen Kompaktanlage usw...usw...
Was mir auffiel: Keine Menschen unter 40 Jahre. Zumindest habe ich keine gesehen.
Wurden via Bluetooth angesteuert und verstärkten über in der Regel kräftige aber preiswert herzustellende Digitalendstufen. Den "Klang" hätte man m.E. ebensogut mit Lautsprechern für 1000 bis 2000 Euro bieten können. Der Paarpreis (hoffentlich Paarpreis ) der kleinen Standlautsprecher lag jedoch bei 32000 Euro, was m.E. in keinem Verhältnis zum Gebotenen Material steht. Hier gehen subjektiv geschätzt 25000 auf die Entwicklung und Marge, und nur 7000 für die Fertigung drauf.
Die großen Elektrostaten (magnetostaten" auf dem Triopd waren "ok" aber der Voodoozauber (Kabel) daran war lächerlich. Optisch waren sie mir viel zu abgedreht. Dann lieber eine gepflegte Infinity RS1B für 10000 €. Zumindest wenn es nach mir geht ;)
Gefiel mir ebenfalls besser als viele andere Anlagen. Man darf ja nicht vergessen, dass es Neuware ist. Ich liebe es klanglich allerdings etwas "spektakulärer"
Die ESLs klangen klasse, aber die ganze Kabellage, die mit einer Art weißer Mullbinde umwickelt war, war für mich ein wenig "over the top". War irgendwie eine Mischung zwischen Indiana Jones und Lazarett im erstem Weltkrieg.
Das klang wirklich überzeugend. Das Tonabnehmersystem soll angeblich was aus dem Conrad-Webshop für sechsundzwanzig Euro gewesen sein. Hat mir ein alter Freund gestern am Telefon gesagt. Er hatte nachgefragt, was da genau auf dem Laufwerk verbaut war.
Wurden via Bluetooth angesteuert und verstärkten über in der Regel kräftige aber preiswert herzustellende Digitalendstufen. Den "Klang" hätte man m.E. ebensogut mit Lautsprechern für 1000 bis 2000 Euro bieten können. Der Paarpreis (hoffentlich Paarpreis ) der kleinen Standlautsprecher lag jedoch bei 32000 Euro, was m.E. in keinem Verhältnis zum Gebotenen Material steht. Hier gehen subjektiv geschätzt 25000 auf die Entwicklung und Marge, und nur 7000 für die Fertigung drauf.
Ganz so groß wird die Marge nicht sein, denn das Gehäuse war sehr hochwertig verarbeitet. Die verbauten Chassis waren auch feinste Ware. Die Diamanthochtöner von Seas liegen schon bei schlanken EUR 6.600,- Paarpreis. Ob der Aufwand das Ergebnis rechtfertigt? Da hätte man schon noch länger und genauer hinhören müssen. Zumindest klang die vorgeführte Platte wie bekannt und nicht wie eine Interpretation einer mir bekannten Platte. Das habe ich bei der Vorführung mit der Curtis Mayfield - Superfly so empfunden. Da klang die Stimme schon deutlich fremd.
ZitatDie Diamanthochtöner von Seas liegen schon bei schlanken EUR 6.600,- Paarpreis.
Das steht in keinem, absolut keinem Verhältnis zu dem, was man am Ende bekommt. Würde man zwei ausgesuchte Hochtonkalotten für vielleicht 500€/paar einbauen, und den Lautsprecher damit vorführen, würde keine Menschenseele einen Unterschied bemerken. Zumindest dann, wenn man für seine Aussagen gerade stehen, es also in einem "Test" belegen müsste.
Die Leute reden gerne darüber, was sie gehört haben (remember 9" vs. 12" Arm unter übelsten Bedingungen)....Da frage ich mich: Was muss bei einem 9" arm so dermaßen aus dem Ruder laufen, dass man es selbst ohne direkten Umschaltvergleich unter schlechten Bedingungen "mal eben so" bemerken kann? WAS ist es? Wer hat die Antworten?
Das fällt alles unter die Rubrik "Boutiqueware" Sowas gibt es auch bei Uhren.....Daytona in Stahl......17000 Euro....;)
Zitat Zumindest klang die vorgeführte Platte wie bekannt und nicht wie eine Interpretation einer mir bekannten Platte.
Gefiel mir eher nicht. Das Ergebnis hatte m.E. nichts mit 32000 € zu tun....Das hätte man auch mit 2000 € und passiv so hinbekommen. Außerdem war die Musik schlecht gewählt. Sowas dröhnendes, undefiniertes hätte ich nicht genommen, um so eine Box zu präsentieren.
Falls sich jemand über die heute ungewohnt hohe Gästeanzahl im Besucherzähler wundert, gibt es eine einfache Erklärung: fr.jazbec, der alte OFF und AAA Haudegen, hat das wunderbare Video aus dem Eingangspost im Analog-Forum verlinkt.
Würde mich ja wirklich freuen, wenn sich ein paar der Gäste zu einer Anmeldung hier durchringen könnten (nach querlesen der Inhalte und Blick in die Forenregeln ("das Miteinander"), versteht sich).
BTW: Peter (E-Schtotti) hat sich beschwert ;)....Er wäre gerne mitgefahren, und wir haben nicht an ihn gedacht. Er muss hier einfach öfer reinschauen, dann wäre das nicht passiert ;)
