ATC SCM 100 ASLT FF

02.11.2023 14:15
#1
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Hallo Leutz
Ich wollte mal etwas über meine Lautsprecher schreiben.
Mittlerweile nutze ich sie ja jetzt schon fast 4 Jahr und vor genau 4 Jahren ging das alles mit meinem Thread im OFF los „was sich in 30 Jahren Lautsprecherbau getan hat“, der eine oder andere wird sich noch(mit Grausen)erinnern.
Nachdem ich erst einige Probleme mit der Integration in meinem Hörbunker hatte, die durch Unmengen an Absorbermaterial gelöst werden konnten, laufen die Boxen seit Mai 20 völlig problemlos. Ab und an muß ich mal die Inbusschrauben zur Schallwandbefestigung nachziehen, das war’s aber auch schon. Ich habe mir vom Vertrieb ein zweites Paar Hochtöner für kleines Geld gesichert, da ich erst vorhatte die eingebauten Hochtöner zum Ferrofluid Wechsel zu Peiter zu schicken(wozu es aber bislang aus Faulheit nicht gekommen ist).
Interessant fand ich die Entdeckung eines anderen ATC Nutzers, dem ich seine vermittelt habe, daß unsere Lautsprecher aus einer Sonderserie stammen, die ATC exklusiv für den damals neuen ATC Importeur ATR aufgelegt hat. Diese Sonderserie umfasst wohl ca. 25 Boxenpaare der 50er/100er/150er bei denen das normale Towergehäuse mit der diskreten Elektronik der Anniversity und Special Edition Modelle kombiniert wurde. Das war wohl ein Bonbon zur Einführung auf dem deutschen Markt um die Firma bekannter zu machen. Die elektrischen Unterschiede sind gar nicht so unbedeutend, hier mal eine Erläuterung der US Importeurs dazu.

„Die Amppack-Schaltungsbaugruppen sind derzeit noch im Einsatz, ebenso wie die in dieser Variante verwendeten Transformatoren. Diese Variante verwendet das „diskrete“ Amppack, also ganz anders als das Standard-Amppack, das derzeit in den meisten Produkten verwendet wird. Hier sind einige Punkte zur Beantwortung Ihrer Anfrage:

„Normales“ Verstärkerpaket:
Dies ist der „Standard“ Mk4, den wir an alle aktuellen Varianten von SCM50/SCM100/SCM150 usw. anpassen. Dieser nutzt integrierte Schaltkreise („Opamps“ oder 8-Pin-„Chips“) als Grundlage für das Design und ist sehr hochwertig -Leistungsdesign mit Filtern 4. Ordnung und Verstärkern der Klasse AB. Selbstverständlich wird im SCM25A/45A die gleiche Platine verwendet.
SCM50ASL-Lautsprecher ab 1996 verwendeten das Mk2-Verstärkerpaket, das über Filter 2. Ordnung verfügt, Filter 4. Ordnung kamen in der Mk3-Verstärkerpaketvariante zum Einsatz. Mk2-Verstärkerpakete haben aufgrund der Verwendung von Filtern 2. Ordnung weniger Operationsverstärkerstufen.

„Diskretes“ Verstärkerpaket:
Dies ist diejenige, die immer noch in der SE-Serie und auch im P6-Verstärker und zuvor in der Anniversary-Serie verwendet wird.
Das bedeutet, dass alle „Opamps“ aus separaten „diskreten“ Komponenten bestehen, also keine „Chips“, sondern viele separate Komponenten, und schwieriger zu bauen sind, da das Verstärkerpaket auf zwei separate Platinen verteilt ist. Es handelt sich um ein sehr leistungsstarkes Design mit Filtern 2. Ordnung und Verstärkern der Klasse AB. Die Netzteiltransformatoren befinden sich entfernt von der Verstärkerbaugruppe im Boden des Schranks und sind mit dem Sockel verschraubt.

Was den Klangunterschied angeht, ist das eine persönliche Präferenz. Manche Leute mögen das teurere, diskrete Design, viele Leute mögen auch das „Standard“-Verstärkerpaket. Beide messen sehr gut, wobei das „diskrete“ Design vom Anniversary-Typ einen erweiterten Ansprechbereich bis weit über 50 kHz bietet. Das „Standard“-Verstärkerpaket hat einen sanften Abfall oberhalb von etwa 30 kHz aus dem Speicher.
Die Eingangsimpedanz ist bei der diskreten Version mit etwa 6 kOhm niedriger als bei 18 kOhm beim „Standard“-Verstärkerpaket, wie aus dem Speicher hervorgeht.

Diese stammen übrigens aus der Zeit vor einer technischen Änderung an den Filterplatinen, die Anfang 2006 eingeführt wurde, um die Stabilität und das Geräuschverhalten zu verbessern.“

Erkennbar sind die unterschiedlichen AmpPacks daran, daß bei der „normalen“ Variante der Trafo auf der Rückseite des Kühlkörpers sitzt, bei der „diskreten“ Variante sind hingegen 2 Trafos(1x Amps/1x Frequenzweiche)separat im Sockel untergebracht.
Ebenfalls interessant, daß beim Test der 150er in der Zeitschrift Stereo kein Serienmodell genutzt wurde, sondern eine alte Box aus der FF Serie(mit dem diskreten AmpPack)mit Umbau auf den neuen ATC Hochtöner. Das ist daran zu erkennen, daß der Umbauhochtöner 4 Befestigungsschrauben hat(wie der Seas HT den er ersetzt), die serienmäßig mit ATC Hochtöner ausgerüsteten aber lediglich 3 Befestigungsschrauben besitzen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt
https://www.audiotra.de/media/pdf/8d/a0/..._SCM150ASLT.pdf
Vor den ATCs hängt eine Audionet Vorstufe und trotzdem diesen Geräten nachgesagt wird, daß die unsymmetrischen Ausgänge besser klingen bin ich letztendlich an den symmetrischen Ausgängen hängengeblieben. Anscheinend ist so ein RCA/XLR Adapter Kabel doch nicht das gelbe vom Ei, wobei der Vergleich nicht leicht ist, weil ja immer eine Pegelanpassung erfolgen muß.
Ich bin mir sicher, daß dies meine letzten Lautsprecher sind. Lediglich durch Umzug oder andere wohnliche Veränderungen könnte es nochmal einen Wechsel geben.

Zum Schluß noch 2 Fotos:




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02.11.2023 14:23
avatar  hififan
#2
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Sehr schöne Lautsprecher. Irgendwann besuche ich Dich mal mit einem guten Erfrischungsgetränk und Musik im Gepäck...

Schönes altes Geraffel? Her damit!

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