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Sony TA-N77ES
Im Jahr 1987 kam bei Sony eine Nachfolgerendstufe für die TA-N901 heraus, die den erfolgreichen Technics- und Onkyo-Endstufen mit den riesigen VU-Metern an der Front Konkurrenz machen sollte. Die TA-N77ES war dann auch ein überragender Erfolg, zwar nicht kommerziell, aber dem Ansehen von Sony als Hifi-Hersteller hat es bestimmt nicht geschadet. Sie ist bis heute eine Legende!
Diese Endstufe leistet satte zwei mal 270 Watt an 4 Ohm und zwar nicht nach DIN, sondern bei lediglich 0,006% Klirr. Zudem soll sie laststabil bis hinunter auf 1 Ohm sein und lässt sich sogar auf mono brücken, um dann 580 Watt abgeben zu können. Impulse bis zu zwei mal 400 Watt (an 2 Ohm) können abgegeben werden. Sony wollte damit erreichen, dass alle auf dem Markt befindlichen Lautspecher problemlos daran betrieben werden konnten, selbst Boxenkiller wie die Infinty Kappa 9 A ebenfalls von 1987. Neu kostete diese Endstufe 2.500,- DM. Dieser Preis in Euro reicht heute nicht mehr, um eine gebrauchte TA-N77ES zu erwerben - sie werden noch teurer gehandelt und zwar nicht eben häufig.
Das hier gezeigte Exemplar hatte einen defekten Netztrafo, die eingewickelte Thermosicherung war durchgebrannt. Es wurde eine neuer Trafo gewickelt und das auf dem originalen Kernpaket, da diese Abmessungen heute nicht mehr erhältlich sind. Dadurch ist von der Reparatur nichts zu sehen, der Trafo wirkt völlig original - hat aber bereits eine 230V Primärwicklung und zusätzlich wurden auch Thermosicherungen mit eingewickelt, allerdings solche, die sich selbsttätig nach Abkühlung wieder einschalten. Das zweite Problem war der Eingangswahlschalter (fixed oder variable), der von einer Vorreparatur mechanisch unrettbar beschädigt war, weshalb nur noch der fixed-Eingang verwendbar war. Hier wurde ein Ersatzschalter von Alps verwendet, der allerdings nur noch mt viel zu kurzer Achse verfügbar ist (und auch das nur noch in den USA in kleinen Stückzahlen). Also haben wir die Achse verlängert und die Phase per Hand mit der Feile geschliffen, so dass auch diese Funktion wieder uneingeschrankt zur Verfügung steht. Auch die ausgefallene Beleuchtung und die Lautsprecherrelais wurden erneuert. Billig war das Ganze nicht, dafür darf diese TA-N77ES wieder in bester Gesundheit Musik machen.
Mich wundert immer, dass Sammler bereit sind tausende Euro für diese Endstufe auszugeben.
Für sich gesehen ist so ein Teil ja wirklich nett, aber die Gebrauchtpreise stehen in einem eigenwilligen Verhältnis zum Neupreis. Für 2.500 Euro gibt es auch Klamotten von Threshold, Mark Levinson und Konsorten, die dann doch eine ganz andere Wertigkeit ausstrahlen. Oder die B2x von Yamaha, die einen Tacken teurer wie die Sony war, aber hochwertiger daherkommt. Wie viele von den Sonys sind eigentlich gebaut worden?
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