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Kenwood KA-7100 reparieren, oder vielleicht doch nicht?

Gestern habe ich einem Bekannten (ein Kütiba ;) ) einen Sony Vollverstärker mit Schaltnetzteil abgekauft...Ich mag diese Geräte. Da wird es in den nächsten Tagen einen kurzen Rep-Bericht geben.
Weil ich gerade vor Ort war, hat er mich darum gebeten, einen alten Kenwood KA-7100 zu prüfen. Er hat ihn erst vor kurzem selbst repariert und danach für gut befunden.
Ausgetauscht wurden die beiden TO3 Leistungstransistoren im rechten Kanal, wobei MJ15024 und 15025 herhalten mussten. Das sollte eigentlich keine allzu großen Probleme geben, aber....Es gibt sie.
Das Gerät dürfte nach einer Reinigung noch passabel aussehen. Zumindest was die Front betrifft.
Innen müsste mal der Besen durchgehen, aber das ist in diesem Fall nicht meine Aufgabe.
Eventuell geht´es hier nochmal weiter. Das Gerät funktioniert grundsätzlich, hat aber Probleme im reparierten Kanal, die erst bei etwas größerer Leistung auffallen.
Die Messung des rechten Kanals wurde zweimal ausgeführt. Nach der ersten Messung wurde das Relais "abgeklopft, und der Lautsprecher Wahlschalter mehermals betätigt, umd einen Fehler an dieser Stelle auszuschließen.
In diesem Zustand werden maximal 40 Watt, 8R erreicht, bevor asymmetrisches Clipping und Oszillation auf der clippenden Halbwelle einsetzt. Es wird vermutlich mindestens ein Treiber durch den Schaden in Mitleidenschaft gezogen worden sein.
Vielleicht kann ich den Kenwood günstig kaufen und ordentlich reparieren.

Mit dem 7200 geht es hier nochmal weiter.
Die Ursache für das Verhalten des reparierten Kanals war schnell gefunden, da mir der Besitzer mitteilte, er habe zusätzlich den PNP Treiber ausgewechselt. Zwar wurde auch ein Japan-Typ verwendet, aber eben kein Komplementärtyp zum 2SA0794.
Da ich die Originaltypen ebenfalls nicht hatte, wurden 2SD1563 und 2B1086 von Inchange verwendet, welche sich an dieser Stelle ganz vorzüglich eignen. Vermutlich hätte es auch mit BD139/140 keinen Ärger gegeben. Es gibt sehr viele Pärchen, die man hier einsetzen könnte, solange sie halbwegs komplementär sind.
Weitere Arbeiten waren hier nicht nötig. Also keine sogenannte Elkokur und auch keine Relaisbehandlung. Sogar die Schalter sind ruhig.
2SD1563 und 2B1086 von Inchange
In dieser Klasse und diesem Alter üblich: Katastrophale Lautsprecherklemmen.
Vor allem die Front ist in ordentlichem Zustand. Innen müsste das Gerät mal gereinigt werden. Das kann dann ggf. der Besitzer tun....
Ein paar Messungen, um zu prüfen, ab soweit alles stimmt:
So sollte es aussehen. 86W x 2 @ 1KHz, 8R, b.c.d.
Die Verzerrungen sind sehr gering. Aus dem Rauschen erhebt sich lediglich K2, der um -100 dB liegt. 1KHz,1W,8R.
CH1
CH2
Ziemlich breitbandig. Im Plot: Ch1 und 2 , 1W,8R (0,36 dB Differenz durch Potentiometer), Darüber Ch1 mit Loudness Stufe 1 und Stufe 2.
Phonostufe, MM :
Vollkommen uninteressante, minimale Abweichung vom Ideal.
Eingangswiderstand 56K, Eingangskapazität 110 pF, Rauschabstand (über Tape out gemessen) -84 dBA (Bezug 5mV), Verstärkung 35 dB
Hohe Übersteuerungsreserven:
Ein ordentlicher, wenn auch kleiner Vollverstärker aus den 70ern.


Komlementär sagt aus, dass für das das Paar Zusammenspiel in einer Gegentaktschaltung bestimmte, passende Eigenschaften besitzt. Es bedeutet aber nicht, dass zwingend die gleiche Transitfrequenz oder Ausgangskapazität erreicht wird.
Wenn man in Verstärkern Vergleichstypen, oder sogar "irgendwelchen" Transistoren verwendet, die lediglich passende Spannungsfestigkeit besitzen, entsprechende Kollektorströme liefern, kommt es häufig vor, dass die Schaltung erst bei höherer Aussteuerung, oder sogar erst nahe Vollaussteuerung oszilliert. Das "Bild" , das sich hier ergeben hat, ist geradezu typisch, und auch der Umstand, dass nur "Teilabschnitte" einer der beiden Amplituden Oszillation zeigt, ist geradezu typisch.
Hier ist der Bereich relativ Groß. Es kommt auch vor, dass der "oszillierende Abschnitt" nur sehr kurz (z.B. ein Fünftel) ist.
Bild von der Seite Amplifier.de.
Im Fall des Kenwood war der Effekt wesentlich geringer. Die "Strahl" auf dem Oscar wurde lediglich etwa doppelt so breit wir an anderer Stelle.
Wie stark sich sowas auswirkt, ist ein sensibles Zusammenspiel aus umzuladenden Halbleiterkapazitäten, der Kompensation, und der Gegenkopplung ganz allgemein. Man kann halt nicht in jeder Schaltung "irgendetwas" einbauen, und damit zum selben Ziel kommen.
Diesen Fehler (also im Fall KA 7100) kann man übrigens nicht durch "hinhören" feststellen. Selbst wenn so laut gehört würde, dass man in den Bereich beginnender Oszillation kommt, würde es untergehen. Immerhin werden bei gut 90% Vollaussteuerung gerade mal 1% Störanteil gemessen. Die Grafik lässt es natürlich dramatisch aussehen.

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