Krasses Erlebnis am letzten Wochenende ...

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13.05.2022 15:43
avatar  SL1000MK2 ( gelöscht )
#1
SL
SL1000MK2 ( gelöscht )

Letztes Wochenende waren wir im neu errichteten Einfamilienhaus meines Schwagers zu Gast. Dort hatte ich ein hifitechnisch interessantes Erlebnis. So gut wie alle Hifi-Enthusiasten, die ich kenne, haben die Bude voll mit Lautsprechern, Verstärkern, Plattenspielern, Tonbandgeräten nebst Plattensammlungen, CD-Sammlungen usw., die in der Regel noch mehr Platz beanspruchen als die Anlage selbst. Auch ich gehöre zu diesen "Irren".

Nun saß ich in diesem extrem aufgeräumten Wohnzimmer meines Schwagers. Der hat eine 55"-Glotze, einen streamingtauglichen Receiver, einen Bluray-Spieler und fünf Lautsprecher (eher dezent; irgendetwas von Canton in hochglanz-schwarz). Als es um Musik ging, zückte er sein Handy, öffnete Spotyfy und spielte einige mir bekannte klassische Rock-Alben über die mit dem Handy per Bluetooth verbundene Anlage an. Das klang ... naja, um ehrlich zu sein ... mehr als nur o.k.. Er überließ mir dann das Handy und ich versuchte bei Spotyfy auf die Schnelle einige Sachen zu finden, die eben fehlten. Was soll ich sagen ... bis auf einige sehr abwegige Scheiben war alles da, was mir auf Anhieb einfiel.

Wenn ich jetzt den finanziellen Aufwand für die Plattensammlung, die CD-Sammlung und den ganzen Hardware-Krempel, den ich betrieben habe mit dem Aufwand meines Schwagers vergleiche und gleichzeitig die "Raumgewinn" betrachte, der entstehen würde, wenn ich auf Streaming umsteigen würde, dann komme ich schon ins Grübeln.

Alleine der Verkauf der dann überflüssigen Kompenenten würde genug abwerfen, um die nächsten 100 Jahre Spotyfy-Premium (ohne Preissteigerungen) zu abonieren.

Sicherlich ist mir bewusst, dass ich dann auf den Dienstanbieter angewiesen wäre, was die Musikauswahl betrifft. Aber für abgefahrene Sachen gibt es ja immer noch gefühlte eine Million Internetradiosender.

Zumindest kann ich jetzt all diejenige verstehen, die etwas mitleidig dreinschauen, wenn man mal wieder von seiner Plattensammlung schwadroniert ...


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13.05.2022 17:26
avatar  41199
#2
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Forumsgründer

Wenn man weiß was man hören möchte, ist Spotify eine geniale Sache. Habe ich auch im ersten Lockdown für die ganze Familie angeschafft, wobei ich der Hauptnutzer bin. Zu Hause benutze ich den Spaß kaum, aber auf dem Weg zur Arbeit intensiv. Mittlerweile habe ich riesige Playlists angelegt und nach häufiger Nutzung macht der Algorithmus wirklich brauchbare Musikvorschläge. Toll ist natürlich auch, dass man Sachen ausgiebig probehören kann, bevor man sie als Platte kauft.

Aus meiner Sicht lohnt sich so ein Abo wirklich.


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13.05.2022 17:27
avatar  hififan
#3
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Du bist halt ein alter, weis(s)er Mann. Die mögen solche komischen Dinge. ;-) ;-) ;-)

Im Ernst: Alte Hifitechnik hat für mich einen hohen Sammlerwert. Mich interessiert die Technik. Und ja, bisher klingt es aus meiner Sicht besser als das neumodische Zeug.

Ich kann aber auch Menschen verstehen, die auf Streaming und einen reduzierten Gerätepark setzen. Sogar ich könnte mir das vorstellen -zusammen mit einem extrem reduzierten Lebensstil.

Aber ich mag den Besitz einer Musiksammlung. Ich kann mir auch nicht vorstellen, private Daten in einer Cloud zu halten.

Das hat aus meiner Sicht den Nachteil, völlig fernsteuerbar zu werden.

Kurzum: Danke für Deinen Bericht und Deine Eindrücke.


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24.05.2022 17:15
avatar  Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )
#4
Mu
Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )

... AptX-BT-Empfaenger fuer 10Eur an jedes antike HiFi-Geraet und schon ist Spotify ueberall.

Mit der aequivalenten 10bit-Quantisierung und der beidseitigen Bandbreitenbegrenzung einer knisterknusperknack-Vinylplatte kann der Spotify-Klang allemal mithalten - selbst auf der zweithoechsten der verfuegbaren Stufen.

Spotify ersetzt keine Musiksammlung, es ist ganu wie die CD-Sammlung, die MC-Sammlung und die Vinylsammlung ein TEIL davon. Netterweise kann ich den Teil in der rechten Gesaesstasche meiner Levis ueberallhin mitnehmen - das ist unschalgbar fuer Auto, Urlaub und Buero.

Es ist also nicht "entweder-oder" sondern "auch" ... ich kaeme nicht auf die Idee, auch nur eine Vinylplatte deswegen abzuschaffen.

Ciao,
Carsten


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25.05.2022 08:50
avatar  41199
#5
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Forumsgründer

Da bin ich mit Carsten einer Meinung, denn alles zusammen genutzt ist wirklich eine Bereicherung.
Zu Hause nutze ich vorwiegend die Platten- und CD-Sammlung - unterwegs mittlerweile überwiegend Spotify.
Man findet zwar nicht wirklich alles bei Spotify, aber doch unglaublich viel. Praktisch sind die Musikvorschläge, die aus dem Hörverhalten generiert werden. Da sind wirklich gute Vorschläge dabei.


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25.05.2022 09:17
avatar  hififan
#6
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Der Fehler ist nur: Viele junge Menschen sind "Digital Natives", die sind der Preisgestaltungsphantasie irgendwann ausgesetzt. Digitale Musik, digitale Währung. Was schön beginnt, endet in völliger Kontrolle des Nutzers. Die Musiksammlung und Bargeld sind gelebte Freiheit.


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25.05.2022 11:43
avatar  41199
#7
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Forumsgründer

Meine Digital Natives interessiert Musik nicht die Bohne... Das Spotify Familienabo nutze eigentlich nur ich. Der Rest der Familie hat mir schon signalisiert, dass ich die Nummer auch kündigen könne.
Die gleiche Bindung haben sie auch zu Schallplatten und CD´s...


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25.05.2022 11:56
avatar  Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )
#8
Mu
Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )

... ganz im Gegenteil hier - grad die Familiennummer macht das erst interessant.

Wenn wir die Menge an Musik, die hier ueber Spotify taeglich gestreamt wird, tatsaechlich als Tontraeger kaufen muessten, waere das ein sauteures Unterfangen.

Downside: Kein Wunder, dass das Musik-Geschaeftsmodell der 70er, 80er und 90er nicht mehr funktioniert - ich hab mit 16 deutlich mehr fuer Musik und Tontraeger (incl Leercasetten, auf denen auch GEMA-Gebuehren lagen) ausgegeben als heute ... speziell wenn ich die Ausgaben fuer gebrauchte Schallplatten von meinen Ausgaben abziehe - die generieren naemlich keine Tantiemen mehr.

Die 15Eur Spotify im Monat fuer die ganze Familie ... pillepups. Kein Wunder, dass die Musikindustrie gebueckt am Stock geht - auch wegen Spotyfy-Nutzern wie uns. Mir solls egal ein - ich bin alt genug, um nur und ausschliesslich "alte" Musik zu hoeren und verliere mich irgendwo im Backkatalog von 38 Special, den Eagles und James Taylor, der zu Zeiten entstanden ist, als Plattenproduktionen noch profitabel waren -und das hoert man denen auch an (geschliffene Produktion, hochwertige Aufnahmen, und z.T. viel Zeit, die im Studio verbracht wurde). Ob die heute 16-Jahrigen in 30 Jahren mal auf einen aehnlich reichhaltigen und relevanten Back-Katalog zurueckgreifen koennen? Fraglich ...

Ciao,
Carsten


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30.05.2022 08:45
avatar  41199
#9
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Forumsgründer

Der Fokus meiner Jungs liegt mehr auf dem Netflix Account. Filme schauen sie sehr oft, aber die Liebe zur Musik haben sie noch nicht für sich entdeckt.
Die Liebe zur Spielkonsole aber glücklicherweise auch nicht...

Mit 16 habe ich auch fast die ganze verfügbare Kohle in Tonträger und die Anlage gesteckt, aber da haben sich die Zeiten scheinbar total geändert.
Schade, dass die Gewinne jetzt scheinbar komplett bei den Konzerten generiert werden sollen. Wenn ich sehe, was für die Tickets mittlerweile aufgerufen wird, kann ich mir die Liveauftritte meiner alten Helden ganz gut verkneifen.
Dreistellige Preise für 08/15 Tickets finde ich schon heftig.


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03.06.2022 19:35
avatar  Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )
#10
Mu
Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )

Zitat von hififan im Beitrag #6
Die Musiksammlung und Bargeld sind gelebte Freiheit.


Naja ...

Wenn ich an meine gelebte Freiheit zurueckdenke, dann waren das am 28.04.1985 25 (in Worten fuenfundzwanzig) C90 von BASF ... das weiss ich deswegen so genau, weil ich an dem Tag die Born-in-the-USA aufgenommen hab und das meine letzte "braune" CR-S II war - danach kamen die Schneeweissen. Davon war etwa die Haelfte aus dem Radio aufgenommen. Schlagerrallye und BFBS-Top40-Show.

Das war gemessen an einem Spotify-Account, der Dir heute das Mehrfache des "Life", das "Saturn" und des Musik2000-Katalogs auf einen Schlag eroeffnet, alles andere als Freiheit. Das war eigentlich GAR NIX. Neue Musik abseits des Chart-Mainstreams zu entdecken war schlicht unmoeglich, da alle bloss Limahl-, George Michael- und Depeche-Mode-Platten hatten. Selbst nach der Born-in-the-USA sind ein Kumpel und ich EWIG hinterhergerannt - selberkaufen war einfach nicht drin und wirklich oft gab's die naemlich nicht.

So gesehen - fuer in etwa den Preis einer nice-Price-LP pro Monat kommt die GESAMTE Musikwelt ins Haus. Alles. Ohne Ausnahme - von Neil Young mal abgesehen. fuer einen ganzen Haushalt. Erzaehl meinem 16-Jaehrigen Ich von vor 37 Jahren doch mal, dass 25 C90 ECHTE Freiheit waren und dass Spotify in Wirklichkeit totale musiklische Schei8unfreiheit ist. Darueber wuerde ich schon als 16-Jaehriger lachen ... denn Spotify ist wirklich SPOTTSCHEISSBILLIG, was an sich auch schon das eigentliche Problem praezise umreisst.

Ander'rum gerechnet: Eine C90 kostste '85 auch schon 4 DM ... inflationsbereinigt sind das heute ca. 4Eur ... 4 C90 im Monat waren nicht viel - d.h. Spotify ist auch nicht teurer als meine Leercasetten mit 16. ... und ich wuensche mir die garantiert nicht zurueck. So teuer, dass sich das nicht rechnet, kann Spotify gar nicht mehr werden ... aber vielleicht sollte ich das DRM44HX und das KX1100HX entstauben und die 1300-Song-Auto-Playlist schon mal auf peu-a-peu Band ueberspielen ... irgendwo hab ich auch noch ein Blaupunkt Barcelona RCM83, wie praktisch ist das denn?

Musik war noch nie so billig wie heute ... faktisch ist sie naemlich kostenfrei. Ob das gut ist - andere Frage - aber das freiheitsbeschraenkend zu nennen, ist schon wirklich schwer vermittelbar.

Carsten

There is a theory which states that if ever anyone discovers exactly what the Universe is for and why it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable.

There is another theory which states that this has already happened.

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05.06.2022 20:14
avatar  hififan
#11
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Es ist jetzt nahezu kostenlos, die Tonträger werden / sind entsorgt, und: Schwupps, die Preisgestaltung wird ganz plötzlich angepasst...


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05.06.2022 23:57
avatar  Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )
#12
Mu
Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )

Zitat von hififan im Beitrag #11
Es ist jetzt nahezu kostenlos, die Tonträger werden / sind entsorgt, und: Schwupps, die Preisgestaltung wird ganz plötzlich angepasst...


Leider funktioniert das so eben nicht ... weil keiner ausser uns paar verschrobenen, alten, grauen tatterigen Maennern noch Tontraeger hortet. Wir sind nicht schlau, sondern alt und aus der Zeit gefallen und machen 10% des Umsatzes von Spotify aus.

Die 15-19-Jaerhrigen, die noch nie auch nur einen einzigen Tontraeger besessen haben, machen 20% der Spotify-user aus ... repraesentieren aber nur 6% der Bevoelkerung. Warum sollte Spotify diese lukrativste aller Generationen ploetzlich melken, sich den Ruf fuer immer ruinieren und sich das Geschaeftsmodell selbst torpedieren? GENAU DIESE GENERATION wird fur die naechsten 50 Jahre Spotify hoeren - oder eben das, was dann hip und cool ist, wenn Spotify so bloed ist und den Exodus seiner eigenen Zukunft provoziert - Streaming-Dienste besitzen per se ja kein know-how an der Sache, die sie vertreiben, sondern halt nur zahlende Kunden als eigentliches Kapital, die gleich nebenan dieselbe Musik bekommen ... ggf. nur eben billiger.

Je frueher die zahlende und zufriedene Kunden werden, desto laenger kann Spotify von denen profitieren - und deren Strategie ist nicht Gewinnmaximierung in den naechsten 2 Jahren und dann die Sintflut. Spotify muss langfristig eine stetig hoehere Zahl an zahlenden Kunden acquirieren - und das duerfte mit ploetzlichen und drastischen Preiserhoehungen nach allen Gesetzen des Marketings gaaaanz schwierig werden.

Im uebrigen waere selbst eine Verdopplung der Preise immer noch das Mega-Schnaeppchen. 30 Eur - und alle in der Familie hoeren unbegrenzt alles, ueberall und jederzeit. Ein schlechter Scherz - selbst bei 30 Eur mntl ...

Wirklichen Nepp betreiben die audiophilen Streaming-Plattformen, wo es fuer mehr Geld weniger Musik gibt - dafuer aber mehr Datenmenge, die kein Mensch braucht. Dort sitzen die Baerenaufbinder und Tent-Show-Bauernfaenger, die mit Schlangenoel die ganz Leichtglaeubigen koedern, weil die zu bloed sind, das Nyquist-Theorem zu begreifen.

Ciao,
Carsten

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06.06.2022 08:28
avatar  hififan
#13
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Hoffentlich hast Du Recht. Allerdings funktioniert der Markt oft so wie beschrieben: Eliminiere in der Anfangsphase die Konkurrenz, schöpfe dann die Gewinne mit den wenigen verbliebenen Marktteilnehmern ab.


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06.06.2022 11:04
avatar  Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )
#14
Mu
Mustang-this-is-Ghostrider ( gelöscht )

...

Zitat von hififan im Beitrag #13
Hoffentlich hast Du Recht. Allerdings funktioniert der Markt oft so wie beschrieben: Eliminiere in der Anfangsphase die Konkurrenz, schöpfe dann die Gewinne mit den wenigen verbliebenen Marktteilnehmern ab.


Wann ist das denn jemals so passiert? Mir will im Bereich FMCG/Service da ueberhaupt kein Beispiel einfallen - da verhindern Konkurrenz (Apple Music, Deezer, Amazon, ...) und ein notorisch klammer Verbraucher/Kunde normalerweise solche Eskapaden ... und die Wettbewerbshueter haben genau darauf ein extrem waches Auge.

Ganz ehrlich und mal im Klartext: Es gibt doch ueberhaupt keine Anzeichen, dass der Musikmarkt von geldgierigen Monopolisten jetzt oder in absehbarer Zeit dazu misbraucht wird, durch massive Preiserhoehungen und angebotsverknappung den Gewinn zu steigern und das auf Kosten der wehrlosen Verbraucher. Das ist schwarzmalerei, die am problem und an der tatsaechlichen Welt vollkommen vorbeiargumentiert ist. Die Rechte liegen ja nicht bei Spotify oder Apple ... die muessen sie sich auch am Markt besorgen - und meinst Du wirklich, die rechteinhaber lassen sich die Butter vom Brot nehmen, in dem Spotify billig einkauft, teuer verkauft und alle stehen dabei und kucken bloed?

Tatsache ist doch, dass der Musikmarkt durch Streamingdienste derart "commoditized" wurde, dass eine vernuenftig funktionierende Musik- und Tontraegerindustrie, wie wir sie in den 80ern kannten, gar nicht mehr existiert. Geld wird mit den Tourneen verdient - nicht mehr mit dem Produkt "Musik" als solchem. Deswegen muessen gichtige Altstars auch mit >70 noch auf die Buehne und verramschen ihren Backkatalog en bloc und gegen Cash bei den Lizenzverwertern - solange der noch etwas wert ist.

Welcher Mechanismus sollte dazu fuehren, dass Spotify, die kein Produkt, sondern eine Dienstleistung anbieten, massiv die Preise erhoeht, ohne dass sofort billige Konkurrenz in die Luecke draengt?

Ciao,
Carsten

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05.11.2022 19:21
avatar  08/15
#15
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Zitat von Gast im Beitrag #8
Die 15 Eur Spotify im Monat für die ganze Familie ... pillepups. Kein Wunder, dass die Musikindustrie gebückt am Stock geht

Das sehe ich genau so, 15 € ist für das Gebotene einfach zu wenig.
Für die Musiker bleibt da nichts über da die Einnahmen zwischen Anbieter und Rechteverwerter aufgeteilt werden.
Es ist kein Wunder das Spotify nicht in die Gewinnzone kommt weil das Produkt zu billig angeboten wird.
Die haben am Anfang bestimmt einen Businessplan erstellt und sind von viel mehr Abonennten ausgegangen.
Aber da es auch kostenlos mit Werbung angeboten wird und es auch andere Anbieter gibt sind es zu wenig Zahlungswillige.
Das ist mit den Unterbrechungen dann wie Radio hören, sind wir doch alle mit groß geworden.
Ich verstehe nicht warum die Künstler nicht protestieren das ihr Produkt angeboten wird ohne das sie davon wirklich etwas abbekommen.
Ich streame nur meine eigene Musik über mein NAS und wenn ich mir ausrechne was ich für diese Musik ausgegeben habe kann ich über 15 € / Monat nur den Kopf schütteln.
Ich kaufe seit 43 Jahren Tonträger, das wären auf Spotify umgerechnet 43 J x 12 M x 15 € = 7740 €, bei einem Einzelabo für 10 € sogar nur 5160 €.
Ich führe nicht Buch aber ich bin mir sicher das ich schon sehr viel mehr ausgegeben habe.
Das ist auch der Grund warum ich keine Lust auf Musikstreaming über das Internet habe da wären meine eigenen Tonträger ja komplett überflüssig.
Und bevor ich mich über die Platzverschwendung meiner Sammlung ärgere während ich streame genieße ich lieber gemütlich das vorhandene Material. ;)

Freundliche Grüße
Jörg

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