Den LV 101 brachte mir ein Bekannter vor ein paar Stunden vorbei. Dazu noch den passenden Tuner (Gold Cap am Ende), und das Tape (Riemen, Schalter ...)

Das ist eine sehr "kleine" Einsteigerserie, bei der man besonders im Bereich der Gehäuse, der Potis, der Schalter und der gesamten mechanischen Seite merkt, dass man preiswert bleiben muss.
Gebaut um 1986 und eine von so vielen Serien der 80er, die ebenso "klapprig" gebaut wurden. Kenwood, Sony, Aiwa...usw. Alle hatten sowas im Programm, und bei allen war die solide Verarbeitung der 70er nicht mehr vorhanden.

Viel Arbeit darf und möchte ich da nicht investieren, aber bereits beim Verstärker waren 2 Stunden nötig, bis er wieder ordentliche Ergebnisse lieferte.

Leider etwas dunkel und schwammig geknipst. Ein optisches highligt ist er ohnehin nicht. ;)


Außer einem mit dem Nutzsignal modulierten Surren war dem Gerät nichts zu entlocken. Verantwortlich war die Vorstufe, oder bessergesagt die 18V Versorgung. Während bem 7918 alles ok war, gab es beim 7818 keine Ausgangsspannung, was auch nicht an einem Kurzschluss am Ausgang lag.
Das Signal (1KHZ sin) Sieht dann so aus:


Nach Austausch war das schon mal beseitigt, aber das Gerät krachte und kratzte an allen Ecken. Zwar fiel das nur bei einigen Schaltern rein akustisch auf, bei anderen Wiederum war der Effekt nur messbar...Und zwar deutlich.
Die Relaiskontakte konnten gereinigt und poliert werden, aber die Lautsprecherwahlschalter stellten ein Problem dar. Sie sind ziemlich "dicht" und lassen kaum Testanol ins Innere. Mit einem Cuttermesser kann man aber den "Deckel" zerstörungsfrei anheben und dann in den Spalt sprühen...Das hat geholfen. Inputselektor, und alle anderen Schalter mussten auch gründlich gespült werden. Vorher war an Messungen nicht zu denken. Hören kann man das übrigens selbst mit einem reinen Sinus längst nicht immer.



Phono MC prepre (dual FET) und eine Relaisumschaltung für MM /MC....Das ist in dieser Klasse unüblich. Normalerweise gibt es nur einen anfälligen Billigschalter mit langer Betätigungsstange.



FET Treiberstufen. Der für diese Zeit typische Aufbau mit Vorstufenplatine direkt hinter der Front.....Schlecht zugänglich.




Ein paar Messungen zur Überprüfung, ob soweit alles im Lot ist:
Klangregler "ein", aber in Neutralposition, Alle Filter usw. aus, CD Eingang, 0,5V rein.

FFT 1W,8R, 1KHz
Nur ein Kanal vorhanden. Der zweite ist fast identisch, wurde aber beim Konvertieren nach .gif versehentlich gelöscht. Aus dem Rauschen erheben sich nur K2 und K3.

THD&N



THD&N vs. Freq. , 8R "unten" 10W , oben 1W (je L&R). Unauffällig.



Netzstörungen am Ausgang, Bezug 1W, 8R. (1 KHz, ganz rechts)
Ordentlich, wenngleich der Linke Kanal durch seine Nähe zum Trafo geringfügig schlechter ausfällt.



Frequenzgang, 1W, 8R. Das Potentiometer ist für die Differenz verantwortlich. Hier etwa 10 - 11 Uhr.


THD&N vs. Power , 1KHz , 8R
Das ist ein guter Verlauf mit lediglich minimalen Abweichungen im höheren Leistungsbereich. Das kann bereits "ab Werk" so aussehen. 68W x 2. Den Trafo habe ich vorher auf 240 Volt umgesteckt. Das war so gewünscht. ;)


Phonoverstärker, MM. Gemessen über tape out:

Verstärkung 36 dB
Geräuschspannungsabstand 87 dB A (Bezug 5 mV)
Eingahgsw. 47 K
Eingangskap. 270 pF

RIAA Entzerrung:

Das ist nicht so perfekt wie es andere Geräte in höheren Preisklassen und aufwendigeren Schaltungen erreichen, aber es ist mehr als "gut genug" um nicht aufzufallen ;)



Nachher noch das Tape "beriemen", dann kann der Kram wieder weg ;)

Kommen hier zu selten an ;) Sind ja noch neu!