Viele Geräte, die hier vorgestellt werden, haben ja schon das ein oder andere Jahrzehnt auf dem Buckel. Wie ist Eure Erwartung an die Haltbarkeit Eurer Schätze? Klar, wenn ein Fernseher für eine Stange Geld nach 5 Jahren die Grätsche macht, wie in einem Nachbarforum beschrieben, dann ist das schon ärgerlich. Aber wo sollte die Haltbarkeit in der Praxis liegen? Wenn die Klamotten unendlich lange klaglos funktionieren, ist das für den Sammler toll, aber von irgendwas muss der Hersteller ja auch leben. Nur vom guten Ruf und zufriedenen Kunden kann er seinen Geschäftsbetrieb ja auch nicht am Laufen halten.
Vielleicht ergibt sich ja eine interessante Diskussion, in der das Thema aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet werden kann.
Das können natürlich auch positive / negative Einzelfälle sein.
Bei der Linx Vega Endstufe war die therm. Dimensionierung so naja, bei Omtec der Fluch der Kleinserie. Und die Beard ist zu sehr auf Kante dimensioniert: Trafo zu klein, Versorgungsspannungen für Röhren zu hoch, Kiste wird zu warm... Und beim SP9 würde eine Sicherung für die Heizspannung Wunder bewirken, oder ein anderer Lieferant für den NE555 Timer. ;-)
Generell ist die Qualität sehr vieler Geräte wirklich gut.
Was ich noch ergänzen möchte: "Highend" bedeutet erlesene Bauteilequalität, überlegene technische Daten. Und eine wertige Verarbeitung. Alles andere ist "Anmutungsqualität". Aus dem Begriff Highend ergibt sich eine weit überdurchschnittliche Lebenserwartung. Der unvorhersehbare Ausfall durch schlechte Chargenqualität einzelner Bauteile sei dem Hersteller aber verziehen.
Viele Dinge, die heute als Highend vermarktet werden, sind aber aufgebrezelter Mist.
Wenn es was hochwertigeres ist, dann sollte es nach dem Neukauf schon 10-15 Jahre ohne Werkstattaufenthalt halten.
High End bedeutet auch für mich, dass die Sachen servicefreundlich aufgebaut sind, man an alles drankommt oder es vernünftig zerlegbar ist, ohne dass gleich was abbricht oder ein Käbelchen abreißt. Hochwertige Bauteile verstehen sich von selbst, aber auch das Platinenmaterial sollte was ordentliches sein, das einen Bauteiletausch schadlos übersteht.
Ein weiterer Faktor ist auch die Ersatzteilverfügbarkeit. Halbleiter und IC´s sind irgendwann abgekündigt und schlecht (oder gar nicht) lieferbar. Da ist es toll, wenn Hersteller noch ein Ersatzteillager haben, oder einfach gängiges Material verbaut wurde. Teilweise sind aber auch die Hersteller selbst schon lange Geschichte...
Bei Revox ist vieles ja noch erhältlich. Accuphase hatte auf der japanischen Homepage auch einmal eine Auflistung, was an Ersatzteilen wirklich nicht mehr lieferbar ist. Da waren irgendwelche IC´s für die Tuner gelistet, deren Lagerbestand mittlerweile Null war.
Der SL-P50 war kein High-End, sondern als Studiogerät für den Rundfunk gedacht. Da konnte er sich aber soweit ich weiss nicht beweisen. Zur damaligen Zeit war der Service vermutlich gar nicht mal so schwer, da das Gerät modular aufgebaut ist.
Einfach die in Verdacht stehende Karte (Platine) auswechseln....fertig. Da kommt man relativ gut ran. Blöd ist nur, wenn man auf Bauteilebene suchen und reparieren muss. Ich hab´s 3x geschafft. ;)
