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Snubber in Hifi-Netzteilen ?
Ein Forist aus einem Nachbarforum machte mich auf einen Thread im Hifi-Forum aufmerksam, wo es um die Modifikation von "0815" Vollverstärkern, oder besser gesagt deren Gleichrichtung geht. Es wird behauptet, dass ein Snubber am Gleichrichter, deutlich (!) hörbare Verbesserungen bewirkt. Das wurde ganz "pauschal" behauptet, was mich eigentlich wundert, da man in der Szene in der Regel von "Möglichkeiten" spricht, die bekanntlich niemals eine Allgemeingüligkeit besitzen. Es "kann" in diesem und jenem Fall also zu deutlich hörbaren Verbesserungen kommen....In diesem Fall sollte das pauschal immer der Fall sein....So wurde es zumindest behauptet.
Der Wirkmechanismus soll dabei folgender sein: Herkömmliche Gleichrichterdioden erzeugen Schaltstörungen, die man als ringing bereits auf einem Oszilloskop erkennen kann. Es kommt zu hochfrequenten Störungen, die man ebenfalls nachweisen kann, wenn die Diode ohne Ladeelko betrieben wird, was eigentlich nie der Fall ist. Es ist ausserdem eine Frage der Größenordnungen, die man bedenken sollte, bevor man -völlig unkontrolliert- irgendwelche Bauteile an den Gleichrichter lötet. Vorteilhaft ist m.E. bestenfalls, dass man dadurch in der Regel nichts zerstört, und auch keinen Schaden anrichtet. Was man bei solchen Sachen immer Beachten sollte ist die länge der Anschlüsse an den Teilen, und (wie im HF Bereich üblich) eine Messung über einen geeigneten Tastkopf, den man idealerweise ohne langes Massekabel anschliesst (Pin Barrel Methode)
Ganz ehrlich? In diesem Fall ist das eigentlich ziemlich egal, da nichts, oder nicht viel passiert. Leider bekommt man von den Leuten, die Stein und Bein schwören, dass es beachtliche Erfolge bringt, nur wenig, meistens gar keine Infos. Dort wird normalerweise nur nach Gehör gearbeitet....Ein Snubber nach Gehör konfiguriert. ...Ja, so ist das.
Das entstören von Gleichrichtern ist nicht neu. Schon vor 40 Jahren wurden Hifi-Netzteile in der Elektor hin und wieder mit RC Dämpfern ausgerüstet. Es kostet halt nichts...;)
Als Richtwert wird in der Szene 40 bis 100nF und 10 bis 100 ohm "empfohlen", die man -so vermute ich- ;) durch hinhören optimieren muss. Seufz....
Der Forist aus dem Nachbarforum (der sich hier vielleicht anmelden wird?) ;) fragte mich, ob ich da nicht mal was nachmessen könne...Also quick & dirty....
Das habe ich natürlich schon vor 15 Jahren getan, aber dazu liegt mir natürlich nichts mehr vor.
Also habe ich einen etwas besseren Sony Vollverstärker genommen, und am Ladeelko der pos. ungeregelten Betriebsspannung den TK angebracht. Als C verwende ich 47nF, als R 100ohm. Würde ich mit einem Modifizierer sprechen, wären die Werte sicher schlecht gewählt, oder ich hätte alles verkehrt gemacht....Leider würde man mir aber nicht erzählern, wie man es richtig macht, da diese Leute nur sehr selten mehr als ein Hameg 203 verwenden.
Geräte ohne Snubber sollen den Klang angeblich durch hohe Mengen an HF "vernebeln", und auch dafür sorgen, das Kleinsignaltransistoren durch die enorme HF übersteuert werden...usw...usw... Naja....
Als Messgerät dient ein Takeda Riken Spektrumanalyzer, der neben 50 und 75 ohm, auch einen 1 Mohm Eingang besitzt, was in der Welt der SA nicht üblich ist. Er deckt den F-Bereich bis 120 MHz ab, wobei derartig hohe Frequenzen (und auch weit tiefere ;)) ein Problem damit haben, den äusserst niederimpedanten 10 mF Elko zu ignorieren, und sich überall zu verbreiten...sofern überhaupt vorhanden.
So sieht der Aufbau aus:
Andreas
ring.JPG
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Die Ergebnisse:
Ripple bis 20 KHz erwartungsgemäß keine Differenz.
ohne/mit
Andreas
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Nochmal im Bereich bis 100 MHz:
ohne/mit
Andreas
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Die Messungen wurden am Netzelko, und nicht am Verstärkerausgang gemacht.
Die ersten Messung bis 20 KHz zeigt die Netz-Oberwellen, direkt am Ladeelko. also den Ripple (100Hz) und etliche Oberwellen.
Die Argumente der "Tuner" beziehen sich selbstverständlich auf das Nutzsignal, das am Verstärkerausgang ansteht. Sie drücken sich allerdings nicht klar aus, ob am Ausgang immer noch Reste der HF selbst anstehen, oder ob die NF -durch- HF-Störungen auf den Versorgungsspannungen gestört (verzerrt) wird.
Fest steht, das keine -Veränderung- im Bereich bis 100 MHz durch die zusätzlichen Bauteile im Netzteil zu erkennen ist, wenn man die Betriebsspannungen selbst vergleicht.
Würde man den Vergleich am Verstärkerausgang durchführen, indem man den Verstärker beispielsweise mit 100Milliwatt (1KHz) betreibt, würde man ebenfalls keine Differenzen messen können, die irgendwie erwähnenswert wären. Weder im Bereich bis 100 MHz, 1 GHz ;), noch im NF-Bereich bis 20 KHz, oder im nutzbaren Frequenzbereich des Verstärkers, irgendwo um 70 bis 150 KHz.
Es gibt auch keine Veränderung im Verhalten des Verstärkers selbst. Keine Veränderungen der nichtlinearen Verzerrungen. Nichts....Nichts was irgendwie der Rede wert wäre.
Es gibt nichts zu sehen....gehen sie weiter ;)
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