Pioneer SA-700 Vintage Vollverstärker

06.10.2022 21:21 (zuletzt bearbeitet: 06.10.2022 21:29)
avatar  Scope
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Dieser SA-700 mit Defekt, kam heute bei mir an. Ich habe ihn vor ein paar Tagen im OFF gekauft, da anscheinend niemand sonst Interesse zeigte.
Das Gerät kam mit der original Bedienungsanleitung in der >50 Jahre alten Originalverpackung. Also eine selativ seltene Kombination.



Den Zustand würde ich als "gut" bezeichnen. Es wurden vergoldete Cinchbuchsen und Bananenbuchsen für die Lautsprecher nachgerüstet. Letzteres ist notwendig, da die ursprünglich eingebauten Terminals nur mit speziellen Adaptern verwendet werden können. Sien die einmal abhanden gekommen, muss man sich etwas einfallen lassen.

Die quasi-komplementären Endverstärker sind nicht gleichspannungsgekoppelt und benötigen daher einen großen Ausgangselko. In dem Gerät wurden bereits alle(!) Elkos erneuert....Bis auf den 2200 µF Netzelko, der noch die volle Kapazität und einen otrdentlichen ESR mitbringt.



Die TO3 Leistungstransistoren sind noch original, und nach wie vor intakt. In der Vergangenheit wurde aber bereits ein Ksanal repariert, und die Treibertransistoren (TO39) gehen 2NXXX Typen ausgetauscht. Dieser reparierte Kanal ist nach wie vor intakt. Der Andere Kanal hat eine enorme Stromaufnahme und löst die Netzsicherung aus.

Der original belassene Kanal mit TO39 Japantypen, die nach wie vor intalt sind. Defekt ist der 500 Ohm Bias-Trimmer (hochohmig), der für den Effekt verantwortlich ist. alle Halbleiter haben die Tortur überlebt!



Die defekte Doppeldiode (Bestandteil des Hauptgleichrichters) geht auf mein Konto. Durch die Überbrückung der Netzsicherung , unter Verwendung eines RTT während der Fehlersuche, gab eine der beiden Doppeldioden auf. Der GL wurde durch vier stck. 3A Dioden ersetzt.






Da die Leistungstransistoren (warum auch immer) ohne Wärmeleitpaste verbaut waren, habe ich das nochmal nachgeholt.



Auf der Unterseite links der Phono MM Entzerrer. Der MC Prepre befindet sich auf der Oberseite unter einer Blechhaube.



Nachdem die Symmetrie und der bias eingestellt wurden, konnte das Gerät auf dem Meßplatz geprüft werden. Bei einem 50 Jahre alten Design darf man keine wunder erwarten.




Spektrum L &R, 1W , 8 ohm, 1 KHz.
THD & N liegt bei etwa 0,027% links, sowie rechts. Es sind zahlreiche Harmonische erkennbar, die aber immer noch gering ausfallen.



Amplitudenfrequenzgang , 1W , 8R, Keine Auffälligkeiten. Toleranz ist dem LS-Potentiometer geschuldet.



THD&N vs Freq, BW 80 KHz, 1W , 8R. Für ein Gerät mit diesem Schaltungsdesign völlig OK.


THD&N vs. Power, both Channels driven, 8ohm:

Knapp über 30W x 2 . Der Trafo ist auf 240V eingestellt.



Phonoentzerrer, RIAA Abweichung. Das ist zwar nicht rekordverdächtig (Skalierung beachten), aber kein Grund für "schlechten" Klang.


Die Übersteuerungsreserve (MM) ist "noch ausreichend"



Geräuschspannungsabstände (also A-Bewertet) : Hochpegel, 500mV, in Bezug auf 1W, 8R: 81 dBA, Phono MM, 5mV, Bezug 1W, 8R: 76 dBA


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06.10.2022 21:29
avatar  hififan
#2
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Klasse Bericht.


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06.10.2022 21:30
avatar  Scope
#3
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06.10.2022 21:32
avatar  hififan
#4
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Schade, dass der Vorbesitzer die Elkos getauscht hat. Original wäre viel attraktiver gewesen.


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06.10.2022 21:36
avatar  41199
#5
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Forumsgründer

Der kombinierte Netz- Lautsprecherwahlschalter ist ja spannend!


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06.10.2022 22:18
avatar  Kimi
#6
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Ich mag das sehr "klassische" Auftreten dieses Verstärkers. Die technischen Werte für so ein altes Gerät ganz passabel. Die original Lautsprecheranschlüsse allerdings waren ein Graus.
Da ergibt eine Modifizierung durchaus Sinn.


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