Revox B-225

26.02.2025 14:44 (zuletzt bearbeitet: 26.02.2025 23:12)
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Das optische Design alter Revox Geräte polarisiert, und die Bauart ebenso. Ich denle
an Saba, Grundig und Nordmende der späten 70er, wenn ich daran hantiere. ;) Frako, Roederstein, Philips, "Klingeldraht" ;)

Wie auch immer, am 225 macht die Arbeit Spaß, solange man nicht das Laufwerk zerlegen muss. Die Platinen können im nu
ausgebaut und "revidiert" ;) werden. Und das ist bei diesem Geräte auch so gut wie immer nötig, da die verwendeten Elkos mit denen aus japanischen Geräten nicht vergleichbar sind.

Symptome 1:
Das Gerät nimmt etwa 20W Strom auf, lässt sich aber nicht "bedienen". Kurzum...."Fully recap recommended." ;) Hört sich wichtig an, ist aber eine Fleißarbeit für Rentner, denen die Ravensburger Puzzles ausgegangen sind ;)

Mit Warmluft konnte man das Gerät wieder in Gang setzen....Für einige Minuten zumindest ;)



Es sind alle Platinen betroffen, auf denen die blauen Philips Elkos verwendet wurden. Man kann sie alle ersetzen, wenn man das Gerät liebt, und "einige", wenn man es nur reparieren möchte.

Servo 1 pcb:


Die DAC Platine enthält besonders viele trockene Elkos. Das merkt man zwar als Hörer nicht, denn die Restkapazität von 30 bis 40% reicht zum Betrieb immer noch aus.....Ist halt so.
Ich habe mir aber dennoch die Mühe gemacht, die Teile auszuwechseln.



Das waren mal 100µF.
Die orangefarbenen Roederstein sind noch perfekt..



Tasse Kaffe, "Absolute Relax" im Radio einstellen....und Elkos wechseln ;)



Der Hörer mit audiophilem Anspruch steht jetzt vor der Entscheidung, welche Elkos Verwendung finden, damit sich ein möglichst homogenes Klangbild entfalten kann. Die Sache solte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn es hier "nur" um ein historisches Gerät geht.

Von oben nach untern: Nippon Chemicon, Yageo, Fujicon, Panasonic.
Einige werden wohl Panasonic empfehlen, doch in diesem Fall spielen die Fujicon einfach lebhafter und musizieren mit klarerem Grundton.
Ein echtes "Plus".....Zumidnest dann, wenn man mit dem Schädel mehrmals auf der Kellertreppe aufgeschlagen ist. Wenn es ganz schlimm kommt, werden gerne
organische Polymerkondensatoren verwendet....Nur Fliergenr ist moch schöner ;)
Achja...."Die Szene" (seufz)



Symptom 2;
Das Gerät lässtt sich jetzt wieder einschalten und starten, aber die CD wird nicht eingelesen.
Auch das zweite Prolem ist nicht selten und kann viele Ursachen haben. In diesem Fall hat sich die Achse des Spindelmotors in das Kunststofflager eingearbeitet.
Das gibtr es sogar noch zu kaufen, aber planschleifen geht auch. Es sind nur 3 bis 4 Zehntel mm.
Etwas Fett dazu und wieder rein damit. Tellerhöhe entsprechend anpassen.

Sehr schön, dass man das ohne Ausbau des Laufwerks machen kann.

Das war´s....Danach spielte alles wieder so wie es soll. Die Messungen sind übrigens nicht dazu da, um irgendetwas über den Klang darzustellen, sondern NUR zur Prüfung, ob alles so weit im Lot ist.

Die Fehlerraten:
Die sind hier und heute extrem niedrig, geradezu perfekt. Nur die C1 Fehlerraten im Bild. C2 oder gar CU gab es KEINEN einzigen defekten Block in 40 Minuten Meßzeit.



Hochauflösender Frequenzgang, Vollaussteuerung ,


FFT 997Hz Vollaussteuerung


Und nochmal 1KHz, -60 dBFS


Alles soweit OK....



Mein Fazit: Wenn man nach längerer Zeit einen Philips CD100 oder eben so einen Revox "bedient", muss man etwas umdenken und eine gewisse Gemütlichkeit mitbringen ;).
Auch wenn ich mich mit dem Design nicht wirklich anfreunden kann, bietet das Gerät -auch klanglich alles, was ich erwarte. Die Schallplatte kann DAS nicht.
Und zwar mit keinem System und keinem Laufwerk, das der Markt bietet. Das "Problem" ist das Medium selbst, und das ist selbst mit einem CD Player vom Wertstoffhof bereits
verdammt gut, wenn das "Mastering" nicht
total daneben ist. Das ist m.M.n. bei so manchem Album nicht so, wie ich es mir wünschen würde.


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