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Fine Arts A 903 (Grundig)

Mit der Fine Arts Serie wollte Grundig nochmal das Ruder vermutlich nochmal rumreißen.
Ich habe bisher nicht alle Geräte der Serie genauer untersucht, aber was hier abgeliefert wurde, muss sich in
diesem Segment nicht verstecken.
Ein Bekannter hat den Verstärker (defekt) und den CD Player (natürlich ein getarnter Philips) billig gekauft.
Eine Reparatur lohnt sich noch, obwohl die Kunstholzwangen etwas angeschlagen sind.
Da Netzteil & Vorstufen OK sind, wird die Reparatur nicht gerade "aufregend". Einer der beiden Hybrid IC aus
der STK 4044 Serie (hier die X Version)
ist defekt. Das Problem zeigt sich erst, wenn der Ausgang
des IC belastet wird. Die Spannungen liegen alle in korrekter Größe an und sind belastbar. Da bleibt nicht mehr viel.
Austgang belastet mit 10R :
Das IC kostet in China 6 , und hierzulande (ab) 9 Euro, und ich gehe schwer von Nachbauten aus, deren Qualität sich zeigen wird.
Der Transformator ist für diese Klasse ausgesprochen "mächtig".
Über Durchschnitt empfinde ich auch die Rückseite und die Innenverkabelung zu den LS Klermmen.
Das könnten 4 Quadrat sein. Bringt kleine Emotionsschübe auf der Couch....Wenn man es denn weiss. ;)
Wenn der Kraftkeks da ist, kommen noch ein paar Messungen.
#2

Hi Scope,
das war mein Traumverstärker als ich mich als 10 Jähriger durch die engen Gänge des örtlichen Fernseh und Hifi Fachgeschäftes gedrückt habe. Die ganze Reihe hatte es mir angetan, mit den Pyramiden Lautsprechern in Mahagoni die Komponenten mit den vergoldeten Anschlüssen und Holzseitenteilen.
Die Prospekte hatte ich immer wieder durchgeblättert und natürlich auch die Tests in Stereoplay und anderen Hifi Zeitungen.
Wenn ich richtig informiert bin, war der Franke ein Niederländer (da zum Phillips Konzern gehörend), der in Portugal aus japanischen Modulen gefertigt wurde. Das habe ich nie so ganz verstanden, waren das hauptsächlich Fertigteile, die man aus dem Regal eines jp Zulieferers kaufen konnte und die - wenn ein Defekt auftrat - als Ganzes getauscht wurden? Und diese Module bekommt man auch heute noch?
https://www.hifi-archiv.info/Grundig/A-903t/
Dann vermute ich, dass die Radios aus eigener Produktion kamen, die Plattenspieler von Dual und die CD-Spieler wie Du geschrieben hast von Phillips. Die Kassetten Decks möglicherweise wieder ein jp Zukauf?

Der verlinkte Test zeigt mir wiederholt sehr deutlich, dass die Zeitschriften selten neutral berichtet haben.
Der Grundig soll in der Verarbeitung alle Konkurrenten hinter sich lassen, aber das stimmt nicht. Er kann durchaus mithalten, setzt sich aver nicght von den anderen ab. Dass man die getesteten Verstärker unter FAIREN Bedingungen am Klang nicht unterscheiden kann, steht für mich ohnehin ausser Frage.
Aber so ist das mit den Zeitschriften.....Der Leser möchte einen Sieger, und auch Verlierer präseniert bekommen.
Er wird also lediglich "bedient" ;)

Zweiter Teil:
Viel gibt es hier nicht zu tun. Hybrid raus und wieder rein. Schalter sind OK, und die Relais sind ....naja, geht so...Gemessen habe ich vor der Schutzschaltung,
da ich das (die) Relais nicht auswechseln möchte. Das ist mir in diesem Fall zu viel Aufwand, und es macht sich in diesem Fall nur in den Messwerten bemerkbar.
Wer das Gerät furchtbar lieb hat, Fine Arts mit Leidenschaft schätzt und sammelt, würde in diesem Fall ohnehin anders vorgehen.
Hier ist es so, dass das Gerät nur zur Hintergrundberieselung in einer Werkstatt oder im Keller laufen soll....Also kein Bezug zu "Hi-Fi" oder gar "audiophil".
Dazu kommt noch, dass der günstige China Nachbau kein Sanyo Originateil, sondern eine Fälschung ist. Ich bezeichne das Bauteil als
Fälschung, da es eben NICHT die Eigenschaften des STK 4044X (oder höher) erreicht. Es ist entweder ein normaler 4044 oder ein schlecht gemachter 4044X.
Die interne Schaltung der X oder XI Varianten ist aufwendiger als die alte, normale Version, Sie sind aber
pinkompatibel, vertragen die selben Spannungen und erreichen die selbe Leistung.
Man sollte nicht denken, dass man die schlechteren Eigenschaften "mal eben so" auf einem Oszilloskop erkennen, oder bei einem Glas Rotwein
aus dem Tetra Pack ;) heraushören könne, auch wenn es einige Leute gibt, die davon felsenfest überzeugt sind.
Leider gibt es hier keine Öffnung im Bodenblech. Das Board muss also hochgeklappt werden.
Die Fakes gibt es in China für 6 € oder hierzulande um 9 €. Zwar habe ich auch Angebotete für 50 € gefunden, bei denen ich
aber ebenfalls nicht weiss, was da geliefert wird. Bestellt habe ich die XI Version, die aber wie erwähnt keine ist.
Die Klemmen sind stabil und klemmen auch dicke Leitungen. Bananas nehmen sie aber nicht auf.
Fangen wir mit einer Klirrmessung an.
FFT , 1 KHz , 1W in 8R
Original Ch1, vorbildlich, nur etwas K2.
CH2 mit dem Fake: Deutliche Übernahmeverzerrungen, bis über 20 KHz (K20) THD noch unter 0,03%
Im direkten Hörvergleich hätte vermutlich niemand eine Chance, den Fake im direkten Vergleich herauszuhören.
Dafür ist es IMMER NOCH zu wenig. Audiophile Träumer klicken spätestens jetzt weg. ;)
However: Schön und gut ist das natürlich nicht.
THD&N vs. Frequenz, 1W, 8R, 80KHz bw
Hier fällt der Fakehybrid ebenfalls deutlich auf:
THD&N vs. Power, 1KHz, 8R, bcd. Die 100W Marke wird deutlich überschritten. (L&R Farben vertauscht)
Phono, L&R, sowie 1x mit 460mH und 20pF zusätzlich zu den 120pF, die der Verstärker selbst mitbringt...."passt schon"
Das früh einsetzende Subsonic Filter sehe ich als unkritisch. Vei 30 Hz sind es nur -1dB"....harmlos, sieht in der Darstellung aber dramatisch aus ;)



Was viele nicht wissen:
Es gibt haufenweise (auch teure) Selbstbauprojekte, die nach Fertigstellung von ihren Erbauern geschätzt, wenn nicht sogar geliebt werden, und selbst die Eigenschaften so eines STK Fake nicht erreichen.
Und selbst wenn sie es dann wissen, bleibt die "Liebe" ;). Scheint also nicht selten alles weitgehend egal zu sein.
Ich erinnere da gerne an deine kaputte Welter Endstufe ;)


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