Denon DCD1500

06.12.2024 11:59 (zuletzt bearbeitet: 06.12.2024 12:18)
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#1
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Gleich zwei dieser Geräte stehen hier seit Jahren im Keller. Einer hat keinen Laser, der andere liest nicht ein und macht Laufgeräusche.
Da der zweite auch optishc noch "akzeptabel" ist, habe ich ihn gestern rausgekramt...Vielleicht kann man ihn wieder aktivieren?

Der DCD1500 MK1 ist imo ein Gerät der zweiten Generation von CD Spielern, in diesem Fall BJ 1986.
Die Schienen vom Schlitten waren verharzt, die Achse des Spindelmotors ebenso. Hier half schon etwas Öl an den richtigen Stellen.

Die Emission der Laserdiode ist OK, und die Fehlerraten sind gering. Lediglich bei einigen CD-R (also gebrannten CD) steigen die Fehlerraten messbar an, was dem Wohlklang aber -noch- nicht im Weg steht. Es wird auch mit CD-R nicht interpoliert, wobei ich nur 2 Sorten probiert habe.

Den Deckel müsste man Lackieren, wenn man ihn noch einsetzen wollte, und (wie ich) diesbezüglich etwas pingelig ist.


Kontrolle der Fehlerraten über Adapterstecker: Im Schnitt <5 C1/sek. Der Ausgang ist in diesem Fall nicht problemlos belastbar und macht einen10:1 Tastkopf nötig. Das ist nicht immer der Fall. Bei vielen Geräten ist das RF-Signal am Testpunkt besser gepuffert.


Das Augensignal ist nicht verrauscht und lässt bereits erste Vermutungen zur Gesundheit des Lasers zu.


Die Front ist noch wohnzimmertauglich.


Das Rekonstruktionsfilter ist gut geschirmt.


Unter der Haube:


Mit dem "Klang" dieses alten CD-Spielers kann ich auch heute noch gut leben. Er klingt nämlich NICHT, sondern reiht sich in die lange Kette der unzähligen CD Player ein, die akustisch einwandfreie Ergebnisse liefern, wenn das Mastering der CD gut war.
Lediglich optisch ist er -wie der Großteil- ein unauffälliges Mauerblümschen.

Frequenzgang und Abweichung der Ausgangsspannung L zu R. Das Gerät ist bei Weitem nicht so hoch integriert, wie es bereits 10 Jahre später üblich war. Das macht einen gewissen Reiz aus, hat aber auch größere Toleranzen zur Folge, die bei einem zweiten DCD 1500 wieder anders ausfallen könnten. 0,2 dB sind praktisch immer noch uninteressant.


In den 90ern wurde die Wandlwerlinearität zunehmend in Tests überprüft. Audio Precision war m.E. das erste Unternehmen, das eine präsentative Messmethode dafür lieferte. Es gab sie bereits für das System One, erforderte aber eine besondere Test-CD, die nur von CBS vertrieben wurde. Die CBS CD-1. Heute schwer beschaffbar.


Während man bei separaten Wandlern mit beispielsweise SPDIF Eingang die Linearität direkt messen kann, ist das bei einem CD Spieler mit internem DAC nicht so einfach möglich, da man die winzigen Ausgangsspannungen zur Steuerung des Analyzers nicht mehr nutzen kann. Immerhin werden Signale von <100 dBFS gemessen....Also praktisch "nichts"
Heute ist diese Messung nicht mehr von Interesse, da CD Player und deren DAC seit 30 Jahren damit keine größeren Probleme mehr haben.

Ich vertrete ohnehin die Meinung, dass diese Eigenschaft keinen Einfluß auf den Klang der CD hat, da selbst Geräte der ersten Generation hier GUT GENUG , wenn auch nicht wirklich gut abschneiden

Die Messung kurz erklärt:
Wird ein DAC maximal (also voll) ausgesteuert, spricht man von 0 dBFS. Das ist quasi der Referenzpegel, und das lauteste Signal, das analog wiedergegeben werden kann.
Die Messung der Linearutät beginnt bei -60 dBFS, (500Hz) was bereits ein sehr leiser "Ton" ist. Man muss die Lautstärke in so einem Fall schon sehr weit "aufdrehen", um etwas hören zu können. Würde man dann auf 0 sBFS wechseln, wäre es das gewesen...Für Lautsprecher und Gehör ;)

Aber da fängt der zeitgesteuerte Amplitudensweep erst an und wird immer weiter bis auf aberwitzige Werte von -100 dBFS und tiefer reduziert.
Also in Bereiche, wo kein Mensch feststellen könnte, ob ein Ton auf der Analogseite auch wirklich um 100,0 dB leiser ist, oder aufgrund eines Linearitätsfehlers stattdessen 101 oder doch nur 98 dB leister wiedergegeben wird.

Audiophile Träumer könnten das anders sehen...;)

Das sind bereits mikroskopische Werte und haben nichts, aber wirklich gar nichts damit zu tun, ob -wem auch immer- der Klang gefällt ;)

Der DCD 1500 schneidet in dieser Disziplin sehr schlechtr, aber gut genug
ab, und muss sich

Skalierung der Amplitude beachten...Ich musste sie hier erweitern.


Ein Onkyo aus den 90er Jahren zum Vergleich...Skalierung geändert



Das ist technisch betrachtet "interessant", spielt für das Hörerlebnis aber alles keine Rolle.

Die besten Ergebnisse erzielt ein modernerer 30€ ELV dac mit Steckernetzteil, der den Onkyo diesbezüglich nochmal etwas übertrifft. Leider hat es die Messung nicht auf den USB Stick geschafft ;)


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06.12.2024 12:27
avatar  hififan
#2
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Klasse Beitrag, vlt. findest Du die Messungen des billigst DACs noch. Das wäre interessant zum Vergleichen.

Schönes altes Geraffel? Her damit!

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06.12.2024 12:34
avatar  hififan
#3
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Hast Du auch mal eine Messung eines "richtig guten" Gerätes?

Schönes altes Geraffel? Her damit!

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06.12.2024 12:49 (zuletzt bearbeitet: 06.12.2024 13:01)
avatar  Scope
#4
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Auf den Seiten der Stereophile gibt es viele dieser Messungen an CDP, vorwiegend von älteren Modellen bis in die frühen 2000er Jahre.

Da kannst du Stöbern....Ein Beispiel:
https://www.stereophile.com/content/cali...er-measurements
Bei neueren CDP wird das auch dort nicht mehr geprüft.

Hier gibt´s nichts zu sehen...gehen sie weiter ;)

Wenn dich das Thema interessiert, solltest du hier weiterlesen. Die "direkten" Messungen der DAC sind auch präziser
Der "Topping" Dac ist diesbezüglich ein Platzhirsch.
Wohl nicht direkt mit den Resultazen von einer CD verglerichbar, da 24 bit.

https://www.audiosciencereview.com/forum...linearity.7878/

Aktuelle CD Player habe ich keine vor Ort, und meinen SCD-1 werde ich sicher nicht in den Keller schleppen.


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06.12.2024 14:12
avatar  MacMax
#5
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Zitat
Aktuelle CD Player habe ich keine vor Ort, und meinen SCD-1 werde ich sicher nicht in den Keller schleppen.


Ich hab den 2100er Yamaha, den würde ich aber auch nicht durch die Gegend schleppen

Grüße, Jörg

>Too many roads but too less time…<

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06.12.2024 16:56
avatar  Scope
#6
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Den Luxman mit sichtbaren Röhren (wohl den kleineren) habe ich auch noch in Betrieb....
In der Stereophile zeigt er unter "mesdurements" eine enorme Abweichung der Wandlerlinearität zwischen Linkem und rechtem Kanal.
Das dürfte eion Defekt sein, der in der Endkontrolle nicht erkannt wurde, und obwohl das ein "Desaster" ist, dürfte das von seinem Besitzer wohl nicht bemerkt werden.

Also "DAS" würde mich nun wirklich stören, wenn ich es denn wüsste.
https://www.stereophile.com/content/luxman-d-105u-cd-player


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